Das vollkommene Gesetz der Freiheit

Jakobus braucht diese Bezeichnung in Jakobus 1,25 und meint damit das Evangelium.

Gesetz der Freiheit. Ist das nicht ein Widerspruch in sich selber? Engen Gesetze nicht unsere Freiheit ein?

Es stimmt zwar, dass uns Gesetze gewisse Dinge verbieten und damit unsere Freiheit einschränken. Aber gleichzeitig schenken sie uns Freiheit.

Als ich vor einigen Jahren in Indien war, staunte ich, wie der Verkehr dort funktioniert, respektive schlecht funktioniert. Es gibt zwar Verkehrsregeln. Aber es hält sich kaum jemand daran, weil jeder versucht, so schnell wie möglich vorwärts zu kommen. Und die Folge ist, dass alle nur noch sehr langsam und gefährlich vorwärts kommen. Und dies ist eine grössere Einschränkung der Freiheit, als wenn man sich an die Verkehrsregeln halten würde.

Warum können wir uns in der Schweiz noch relativ frei bewegen? Unsere Freiheit kommt daher, dass die Gesetze noch in einem hohen Mass eingehalten werden.

Es gibt keine grenzenlose Freiheit. Und Gesetze sind da, um uns ein grösstmögliches Mass an Freiheit zu ermöglichen.

Wer denkt: Freiheit ist, dass ich tun und lassen kann, was ich will, der wird bald merken, dass er die Konsequenzen seines Handeln zu spüren bekommt. Denn wenn er in seinem Freiheitswahn die Rechte und Freiheiten seiner Mitmenschen verletzt, werden diese entsprechend reagieren.

Und wie es im sozialen Leben Gesetze und Gesetzmässigkeiten gibt, so gibt es diese auch in der Natur. Wer wie ein Vogel frei mit seinem Gleitschirm in der Luft gleiten will, der muss die Gesetzmässigkeiten des Windes kennen und sich dementsprechend verhalten, sonst findet seine Freiheit ein rasches Ende.

Was bedeutet Freiheit? Wann ist ein Vogel frei? Ein Vogel ist frei, wenn er fliegen kann. Wann ist ein Wurm frei? Ein Wurm ist frei, wenn er kriechen kann. Jedes Tier ist frei, wenn es das leben kann, wozu Gott es geschaffen hat.

Und wann ist ein Mensch frei? Natürlich genau gleich. Ein Mensch ist frei, wenn er das leben kann, wozu Gott ihn geschaffen hat.

Und warum ist das Evangelium das vollkommene Gesetz der Freiheit?

Zunächst einmal: Was bedeutet das Wort Evangelium? Es kommt aus dem Griechischen und bedeutet: Die gute Nachricht oder die gute Botschaft.

Nun was bedeutet das Wort Gesetz? Und was sind Gesetzmässigkeiten? Das sind Dinge, die Gott einfach so gesetzt hat. Sie sind unumstösslich. Zum Beispiel das Gesetz der Schwerkraft. Ob es mir passt oder nicht; wenn ich es nicht berücksichtige, dann hat es Konsequenzen, die mir unliebsam sind. Wenn ich dagegen rebelliere und mich entscheide, das Teller nicht auf den Tisch, sondern in die Luft zu stellen, wie ich das mit einem Luftballon machen kann, dann wird es auf den Boden fallen.

Und die gute Nachricht ist, dass alles, was Gott gesetzt hat, seien es Naturgesetze oder Gesetze, die das Zusammenleben von uns Menschen regeln, vollkommen gut ist.

Als Schweizer sind wir ja stolz auf unsere Demokratie, die uns erlaubt, grossen Einfluss auf die Gesetzgebung zu nehmen. Das führt zu vielen Diskussionen und manchmal auch zu heftigen Debatten; denn was die einen als ein gutes Gesetz halten, beurteilen andere als ein schlechtes Gesetz. Und dann wird abgestimmt und wofür die Mehrheit stimmt gilt dann als Gesetz. Doch damit wird ein Gesetz für die, welche dagegen waren, nicht ein gutes Gesetz. Unsere Gesetzgebung ist also nicht vollkommen gut. Das Schweizergesetz ist kein vollkommenes Gesetz.

Aber Gottes Gesetzgebung ist vollkommen. Ist das nicht eine gute Nachricht? Wäre es nicht traumhaft schön, in einem Land mit einer vollkommenen Gesetzgebung leben zu können?

Dieses Vorrecht, so erzählt uns die Bibel im 1. Mosebuch, genossen die ersten Menschen Adam und Eva im Garten Eden. Sie lebten in vollkommener Harmonie mit Gott, dem Schöpfer, miteinander, mit den Tieren und der ganzen Schöpfung. Sie lebten in vollkommener Freiheit, weil sie genau das lebten, wozu sie geschaffen wurden.

Gott gab ihnen zwei wunderbare Gebote: 1. Seid fruchtbar und mehrt euch! 2. Regiert über die ganze Schöpfung! Tönt das nicht nach Freiheit?

Und dann gab Gott ihnen noch ein Verbot: Unter all den Tausenden von Bäumen mit wunderbaren Früchten, die ihr essen dürft, esst nicht von dem einen Baum der Erkenntnis von Gut und Böse.

Zwei Gebote und ein Verbot! Da brauchte man kein Jurastudium um sich im Dschungel der gesetzlichen Vorschriften zurecht finden zu können, wie es heute der Fall ist.

Man kann sogar sagen, dass das Verbot zum Essen von dem Baum der Erkenntnis darin bestand, Gesetze zu schaffen, welche Gut und Böse definieren. Dies war auch gar nicht nötig, weil der Mensch in völliger Harmonie mit Gott lebte, der nur gut ist.

Hier sehen wir eine weitere Charakteristika vom Gesetz: Gute Menschen, die in der Liebe leben, brauchen kein Gesetz. Sie erfüllen automatisch den Sinn des Gesetzes, weil es ihnen ein Herzensanliegen ist, dass es nicht nur ihnen selbst, sondern auch den Mitmenschen gut geht. Dagegen sind böse Menschen, die nur auf ihr eigenes Wohlergehen schauen, höchstens durch Androhung von Strafen zu motivieren, das Gesetz zu halten und sie sind erfinderisch im Wege finden, das Gesetz zu umgehen.

Zum Beispiel: Gäbe es nur rücksichtsvolle, auf das Wohl der andern bedachte Verkehrsteilnehmer, bräuchte es nur ein paar grundsätzliche Verkehrsregeln, damit jeder weiss, wie der Verkehr funktionieren kann, aber auf ganz viele Gesetze könnte verzichtet werden.

Mit Gesetzen lässt sich das Böse nicht aus der Welt schaffen. Man kann es höchstens durch Strafandrohungen und Strafen etwas eindämmen. Aber das Gesetz hat nicht die Fähigkeit, aus bösen Menschen gute zu machen. Auch die Strafen machen nicht aus bösen Menschen gute.

Dazu braucht es etwas anderes. Es braucht eine Veränderung im Innersten des Menschen, in seinem Geist.

Durch das Essen vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse wurde die Harmonie zwischen Mensch und Gott zerstört. Der Mensch hatte sich entschieden, in einer Welt zu leben, wo er Gutes und Böses erfahren kann. Dadurch hatte er sich von Gott los gesagt, weil er Gott nicht mehr traute, dass nur Gutes von ihm kam. Er unterstellte Gott, dass er ihm das Beste vorenthalten würde. Deshalb wollte er selber wie Gott werden.

Das tönt zwar nach Freiheit, selber bestimmen zu können, was Gut und was Böse ist. Doch in Wirklichkeit führt es in die Knechtschaft, in die Knechtschaft der Sünde.

Was ist Sünde? Sünde ist das Brechen des Gesetzes. Ein Verkehrssünder ist einer, der sich nicht an die Verkehrsregeln gehalten hat. In den Augen Gottes ist der ein Sünder, der sich nicht an seine Gesetze, an seine guten Verordnungen gehalten hat.

Wie wir bereits gesehen haben, erleben wir dann die grösste Freiheit, wenn wir in dem leben, wozu uns Gott geschaffen hat. Gott hat uns geschaffen, in Harmonie mit ihm, mit den Mitmenschen und der Schöpfung zu leben.

Sünde, das Übertreten seiner Verordnungen, stört immer diese Harmonie. Sünde führt deshalb nie in die Freiheit, sondern ist ein Freiheitsräuber.

Ein Beispiel ist das Rauchen. Die Werbung lockt mit Bildern von Freiheit und Selbstbestimmung, Mündigkeit. Doch viele Raucher mussten bald einmal feststellen, dass es gar nicht so einfach ist, mit dem Rauchen wieder auf zu hören, und sie in eine Abhängigkeit gerutscht sind.

Ein anderes Beispiel ist die sogenannte „Freie Liebe“. Das tönt nach Freiheit und Liebe. Nach beidem sehnen wir uns. Doch, was damit gemeint ist, würde man besser bezeichnen mit „Sex frei von Liebe“ oder „Sex ohne Liebe“ oder „Sex aus Begierde“. Sex ist etwas ganz Wunderbares. Und Gott hat es so eingerichtet, dass durch die sexuelle Vereinigung von einem Mann mit einer Frau eine Verbindung entsteht, die nicht gebrochen werden soll. Die „Freie Liebe“ ist Sex mit wechselnden Sexualpartnern, somit das Gegenteil wozu Sex geschaffen ist. Die Zwangsprostitution ist die wohl schlimmste Auswirkung von diesem „Sex aus Begierde“.

Sünde versklavt immer. Das Halten des vollkommenen Gesetzes Gottes führt in die Freiheit.

Nun, wenn wir ehrlich sind, dann sehen wir uns nun mit einem andern Problem konfrontiert: Wir können es nicht halten, jedenfalls nicht in dieser Volllkommenheit, wie Gott es erwartet. Und deshalb können wir auch die vollkommene Freiheit erleben, zu der Gott uns berufen hat.

Zum Beispiel, wenn uns jemand wütend gemacht hat, können wir uns beherrschen und bringen diese Person nicht gleich um. Aber wie leicht rutscht uns in solchen Situationen ein verachtendes Wort raus.

Jesus lehrt in der Bergpredigt in Matthäus 5,22, dass jeder der einem Mitmenschen als Narr betitelt dem höllischen Feuer verfallen sein wird.

Warum ist Jesus so hart? Warum so eine grosse Strafe nur für ein entwertendes Wort? Wenn wir entwertende Wörter gegenüber einen Mitmenschen aussprechen, dann sprechen wir diesem Menschen den Wert ab. Wir deklarieren ihn als wertlos. Wir drücken aus: „Wenn es Dich nicht mehr gäbe, dann wäre die Welt um nichts ärmer, oder es ginge ihr sogar besser.“ Das ist Mord im Herzen.

Und Gott schaut das Herz an. Für ihn ist ein Mord im Herzen genau so schlimm, wie ein äusserlich ausgeführter Mord.

Auch wir alle haben erfahren, wie entwertende Worte unsere Seele tief verletzen können. Es gibt ein sehr beengendes und verletzendes Gefühl in der Gegenwart von Menschen zu sein, die verächtlich über uns denken.

Wir haben ein Problem. Paulus beschreibt es im Römerbrief so:

Römer 7,19-20:„Denn ich tue nicht das Gute, das ich will, sondern das Böse, das ich nicht will, das verübe ich. Wenn ich aber das tue, was ich nicht will, so vollbringe nicht mehr ich es, sondern die Sünde, die in mir wohnt.“

Das ist Unfreiheit, wenn ich tun muss, was ich nicht tun will und nicht tun kann, was ich tun möchte.

Das ist die Macht der Sünde. Unter dieser Macht steht der Mensch seit dem Sündenfall von Adam und Eva. Die Bibel beschreibt diesen Zustand als den alten Menschen, die alte sündhafte Natur oder den fleischlichen Menschen.

Das Gesetz, das Gott gegeben hat, ist zwar gut und vollkommen. Aber es kann uns nicht aus dieser Macht der Sünde befreien. Es kann uns nur aufzeigen, dass wir einen Erlöser oder Befreier brauchen.

Und dieser Erlöser ist Jesus. Er ist nicht nur am Kreuz für uns gestorben, damit uns unsere Schuld genommen werden kann, weil er die Strafe dafür auf sich genommen hat. Durch sein vollbrachtes Werk am Kreuz haben wir die Möglichkeit bekommen, frei zu werden von der Macht der Sünde.

Durch den Glauben an das vollbrachte Werk am Kreuz stirbt unser alter Mensch, der unfähig ist, das Gesetz zu halten, mit Jesus am Kreuz und durch die Kraft des Heiligen Geistes auferstehen wir mit Jesus zu einem neuen Leben in einer neuen Natur, die nicht mehr sündigen kann. Wir sind im Geist wiedergeboren.

Dies kommt in der Taufe zum Ausdruck.

Paulus beschreibt dies in Römer 6,3-6:“Oder wißt ihr nicht, daß wir alle, die wir in Christus Jesus hinein getauft sind, in seinen Tod getauft sind? Wir sind also mit ihm begraben worden durch die Taufe in den Tod, damit, gleichwie Christus durch die Herrlichkeit des Vaters aus den Toten auferweckt worden ist, so auch wir in einem neuen Leben wandeln. Denn wenn wir mit ihm einsgemacht und ihm gleich geworden sind in seinem Tod, so werden wir ihm auch in der Auferstehung gleich sein; wir wissen ja dieses, daß unser alter Mensch mitgekreuzigt worden ist, damit der Leib der Sünde außer Wirksamkeit gesetzt sei, so daß wir der Sünde nicht mehr dienen; denn wer gestorben ist, der ist von der Sünde freigesprochen.“

Aber warum ist dieses neue Leben oft noch so wenig sichtbar im Leben von Christen?

Jakobus ist dieser Frage nachgegangen und hat eine gute Erklärung gefunden. Er schreibt in Jakobus 1,23-25:“Seid aber Täter des Wortes und nicht bloß Hörer, die sich selbst betrügen. Denn wer [nur] Hörer des Wortes ist und nicht Täter, der gleicht einem Mann, der sein natürliches Angesicht im Spiegel anschaut; er betrachtet sich und läuft davon und hat bald vergessen, wie er gestaltet war. Wer aber hineinschaut in das vollkommene Gesetz der Freiheit und darin bleibt, dieser [Mensch], der kein vergeßlicher Hörer, sondern ein wirklicher Täter ist, er wird glückselig sein in seinem Tun.“

Das vollkommene Gesetz der Freiheit ist das Evangelium, die gute Nachricht von dem, was Jesus am Kreuz für uns getan hat, dass wir durch den Glauben an ihn unsere Sünden vergeben worden sind und wir neue Kreaturen geworden sind.

Und dieses vollkommene Gesetz der Freiheit ist wie ein Spiegel, in dem wir sehen, wer wir im Geist sind. Wenn wir aber gleich wieder vergessen, wer wir im Geist sind, dann hat dieses vollkommene Gesetz der Freiheit keine Auswirkung auf unser Leben.

In vielen christlichen Gemeinden ging dieses vollkommene Gesetz der Freiheit vergessen, sodass es nicht einmal mehr am Sonntag gepredigt wird. Und wenn es noch gepredigt wird. So wird es oft am Sonntag gehört und am Montagmorgen ist es bereits wieder vergessen. Und deshalb kann dieses vollkommene Gesetz der Freiheit in solch vergesslichen Hörern keine Auswirkungen zeigen, die in Taten sichtbar werden.

Jakobus beschreibt in Jakobus 2,17 einen solchen Glauben als einen toten Glauben.

Persönlich bin ich zum Glauben gekommen, weil ich Christen begegnet bin, bei denen dieses Leben aus dem vollkommenen Gesetz der Freiheit sichtbar wurde. Sie strahlten Freiheit und Freude aus und lebten in tätiger Nächstenliebe.

Das Angesicht Gottes schauen

Können wir das Angesicht Gottes schauen? Heisst es nicht im Alten Testament, dass wer das Angesicht Gottes schaut, sterben muss?

Jesus sagt in Johannes 14, dass wer ihn gesehen hat, den Vater gesehen hat.

Joh. 14,8-9:“Philippus spricht zu ihm: Herr, zeige uns den Vater, so genügt es uns! Jesus spricht zu ihm: So lange Zeit bin ich bei euch, und du hast mich noch nicht erkannt, Philippus? Wer mich gesehen hat, der hat den Vater gesehen. Wie kannst du da sagen: Zeige uns den Vater?“

Wie konnte Jesus sagen, dass wer ihn gesehen hat, den Vater gesehen hat?

Im Fleisch hatten die Jünger nur Jesus gesehen, aber nicht den Vater. Aber sie haben den Charakter, den Geist von Jesus gesehen. Und der Charakter, der Geist von Jesus ist derselbe wie der Charakter und der Geist des Vaters. Im Geist ist Jesus mit dem Vater eins.

Jesus betet in Johannes 17,22:“Und ich habe die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast, ihnen gegeben, auf daß sie eins seien, gleichwie wir eins sind.“

In Offenbarung 1,16 beschreibt Johannes das Angesicht Jesu so:

und sein Angesicht leuchtete wie die Sonne in ihrer Kraft.“

Das Angesicht Jesu hat eine Ausstrahlung wie die Sonne. Es ist sein wunderbarer Charakter, sein wunderbarer Geist, der wie die Sonne strahlt.

Es ist nicht wichtig, Jesus nach dem Fleisch zu kennen, zu wissen wie dunkel sein Haar, wie lange sein Bart, wie seine Augenfarbe ist, etc.

Viel wichtiger ist es, Jesus im Geist zu kennen, seinen Charakter zu kennen.

Wir kennen den Charakter von Jesus durch all die wunderbaren Geschichten, die wir in den Evangelien finden.

In Gal. 5,22 beschreibt Paulus die Frucht des Geistes:

Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Selbstbeherrschung.“

Das ist die Frucht, die der Heilige Geist in uns wirken will. Das ist der Charakter und der Geist Gottes, der auch durch unser Leben ausstrahlen soll. Und zuallererst ist es eine Beschreibung von Gottes Geist.

Ich lade euch nun ein, Jesus durch diese wunderbare Beschreibung anzuschauen, respektive Euch durch sein wunderbares Wesen anstrahlen zu lassen, Euch von seinem wunderbaren Angesicht besonnen zu lassen.

Das Wesen Jesu, des Vaters und des Heiligen Geistes ist Liebe.

Johannes schreibt:

1. Joh 4,16:“Und wir haben die Liebe erkannt und geglaubt, die Gott zu uns hat. Gott ist Liebe, und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.“

Die Frucht des Geistes ist Liebe. Und was noch genannt wird sind Aspekte dieser Liebe.

Jesus ist im Geist ganz real hier und er schaut uns voller Liebe an.

Der erste Aspekt seiner Liebe ist die Freude. Jesus hat Freude an dir. Empfange im Glauben diese Freude. Öffne dein Herz für diese Tatsache. Jesus freut sich an dir, weil er dich liebt.


Vielleicht hast du Mühe, dies zu glauben, weil du auf dich schaust und dir Sünden und Versagen in den Sinn kommen. Und du denkst, das ist nicht möglich, dass Jesus mich liebt und sich an mir freut. Das kann nicht sein. Ich habe diese Liebe nicht verdient.

Ja, es stimmt, dass du diese Liebe nicht verdient hast. Niemand hat sie verdient. Man kann und muss sie nicht verdienen. Jesus liebt dich nicht aufgrund deines Verhaltens, sondern aufgrund seines Wesens. Er liebt dich und freut sich an dir aus dem einen Grund: Er ist Liebe und kann nicht anders, als dich zu lieben und sich an dir zu freuen, weil es sein Charakter, sein Wesen ist.


Jesus sagt in Matthäus 5,44-45:“Liebt eure Feinde, segnet, die euch fluchen, tut wohl denen, die euch hassen, und bittet für die, welche euch beleidigen und verfolgen, damit ihr Söhne eures Vaters im Himmel seid. Denn er läßt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und läßt es regnen über Gerechte und Ungerechte.“

Der zweite Aspekt seiner Liebe ist Friede. Das Angesicht Jesu strahlt Friede aus. Das ist kein Waffenstillstandsfriede. Das ist ein Friede, der aus einem versöhnten Herzen kommt.

Ob du versöhnt bist mit Gott, ist eine andere Frage. Aber er ist versöhnt mit dir. Da ist keine Anklage, kein Vorwurf. Aus seiner Sicht gibt es nichts Trennendes zwischen ihm und dir. Da ist völlige Annahme. Das Problem der Schuld ist bereits gelöst am Kreuz von Golgatha.

Gibt es irgendetwas, wofür dich dein Gewissen noch anklagt? Bekenne es, entscheide dich wo möglich zur Wiedergutmachung und nimm und ergreife die Vergebung im Glauben! Jesus hat dir bereits vergeben. Aber es ist an dir, die Vergebung im Glauben zu ergreifen, damit auch in deinem Herzen Frieden einkehren kann.

Lass dich von Jesus oder vom Vater umarmen, wie der verlorene Sohn in Lukas 15! Das ist ein wundervolles Bild vom Frieden. Öffne dein Herz für diesen Frieden! Es gibt nur einen Ort, wo du zur Ruhe kommen kannst. Das sind die liebenden Arme des Vaters und von Jesus.

Ein weiterer Aspekt ist Geduld oder Langmut. Mir gefällt das Wort Langmut besser auch wenn es in der heutigen Umgangssprache nicht mehr gebraucht wird. Jesus hat Mut und dieser Mut ist lang. Er hört nicht plötzlich auf. Er hat nicht heute Mut und morgen oder übermorgen nicht mehr. Jesus ist nicht himmelhoch jauchzend und zu Tode getrübt.

Die Ausstrahlung Jesu ist ermutigend und dies andauernd. Die Botschaft an dich lautet: Es kommt gut. Du schaffst es. Respektiv: Ich schaffe es in dir und durch dich.

Jesus weiss, dass die Veränderung deines Charakters Zeit braucht. Es ist für ihn kein Problem, wenn du in fünf Minuten noch nicht ganz in sein Bild verwandelt bist, auch nicht in einem Jahr, auch nicht in 10 Jahren und nach 50 Jahren immer noch nicht ganz.

Lass dich von Jesus ermutigen. Weise alle enttäuschten und entmutigenden Gedanken von dir. Vertraue Jesus, dass es immer besser kommt. Mut tut gut! Lass dich von Jesus ermutigen!

Ein weiterer Aspekt der Liebe ist Freundlichkeit. Alles in der Ausstrahlung Jesu sagt dir: Du bist mein Freund, meine Freundin!

Das ist weit mehr, als wenn wir einen offiziellen, formellen Brief „mit freundlichen Grüssen“ abschliessen. Das ist mehr als eine höfliche Floskel.

Das ist tiefe Freundschaft, die durch dick und dünn geht. Jesus ist der Freund, der mit uns bis ans Ende der Welt geht.

Matthäus 28,20:“Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Weltzeit! Amen.“

Ein weiterer Aspekt der Liebe Jesu ist: Güte. Die Austrahlung Jesu sagt dir: Ich meine es gut mit dir. Und zwar nur gut! Ausschliesslich gut!

Paulus schreibt in Römer 8,28: “Wir wissen aber, daß denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach dem Vorsatz berufen sind.“

Der nächste Aspekt der Liebe Jesu ist: Treue.

In Offenbarung 19,11 wird Jesus der Treue und Wahrhaftige genannt.

Und ich sah den Himmel geöffnet, und siehe, ein weißes Pferd, und der darauf saß, heißt »Der Treue und der Wahrhaftige«; und in Gerechtigkeit richtet und kämpft er.“

Die Ausstrahlung Jesu sagt dir: Ich bin treu. Ich stehe zu meinem Wort. Ich hafte an der Wahrheit. Und mein Wort ist die Wahrheit. Ich rede nicht heute so und morgen anders. Auf mein Wort ist hundert prozentig Verlass. Jedes Wort, das ich gesprochen habe wird sich erfüllen, früher oder später.

Und ein weiterer Aspekt der Liebe ist Sanftmut. Dieses Wort gefällt mir auch sehr. Es ist der Mut, sanft zu sein. Jesus sendet seine Jünger wie Lämmer unter die Wölfe.

Lukas 10,3: „Geht hin! Siehe, ich sende euch wie Lämmer mitten unter die Wölfe.“

Was braucht mehr Mut, als Löwe unter die Wölfe zu gehen oder als Lamm?

Jesus ist von Herzen sanftmütig.

Er sagt in Matth. 11,29:“Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen!“

Diese Sanftmut ist keine etwas feinere Form der Manipulation. Nein! Jesus ist von Herzen sanftmütig. Es hat auch nichts mit Feigheit zu tun. Sie spricht an, was angesprochen werden muss. Sanftmut ist kein feiges Ausweichen von Konflikten.

Jesus schaut dich sanftmütig an. Seine Botschaft an dich ist: Ich werde dir sagen, was nötig ist, um dir weiter zu helfen. Aber, ich werde es auf eine sanfte Art und Weise tun.

Und der letzte Aspekt der Liebe ist Selbstbeherrschung. Es wird auch das Wort Enthaltsamkeit und Keuschheit gebraucht.

Jesus kann sich selbst beherrschen. Er wird nie dich anschreien, weil ihm die Nerven durch gehen. Er wird nie im Affekt gegen dich handeln. Und er wird dich nie gebrauchen, um seine Triebe und seine Bedürfnisse zu befriedigen. Dies ist die wunderbare Bedeutung des Begriffs Keuschheit. Die Liebe Jesu ist völlig selbstlos. Es geht ihm nur um dein Wohlergehen.

Der keusche Blick Jesu sagt dir: Ich liebe dich. Aber ich begehre dich nicht. Ich brauche dich nicht. Es geht mir einzig und allein darum, dass es dir gut geht. Das einzige, was ich mir von dir wünsche ist, dass du meine Liebe annimmst, dass meine Liebe dich in mein Bild verwandelt und du so meine Liebe an deine Nächsten weitergeben kannst.

Unter einem offenen Himmel leben

Ich habe in den letzten Tagen das Leben und Sterben von Stephanus angeschaut, so wie es in Apostelgeschichte 6 und 7 beschrieben ist. Da habe ich gesehen, dass wir an seinem Leben und Sterben viel über Umgang mit Ablehnung lernen können. Deshalb wollte ich dem Artikel zuerst den Titel „Umgang mit Ablehnung“ geben. Doch der Hauptpunkt ist, dass Stephanus unter einem offenen Himmel gelebt hat. So hat er die Ablehnung überwunden. Das war seine Lösung für das Problem Ablehnung. Und da es uns besser tut, lösungsorientiert zu leben als problemorientiert, habe ich mich für diesen Titel entschieden.

Das erste Mal begegnen wir Stephanus in Apg. 6,5. Da wird er als einen Mann voll Glauben und Heiligen Geistes beschrieben. So wurde er von den andern Gemeindeglieder wahr genommen. Ein Mann voll Glauben und Heiligen Geistes. Das war sein Merkmal, das allen ins Auge gefallen ist.

Es steht nicht, dass er besonders schön, besonders stark, besonders weise, gut ausgebildet war. Vielleicht hatte er auch einige von diesen Eigenschaften. Aber das war nicht das Auffallende an ihm. Auffallend war, dass er voll Glauben und Heiligen Geistes war.

Ich empfinde diese Tatsache sehr tröstlich und mutmachend. Im Reiche Gottes spielt es keine Rolle, wie viele menschliche Qualitäten wir vorweisen können, sondern ob wir voll Glauben und Heiligen Geistes sind.

Und eine Bedingung, um voll Glauben und Heiligen Geistes zu sein, ist, dass wir unser Vertrauen nicht in unsere menschlichen Fähigkeit setzen, sondern in Gott und sein Wirken durch seinen Heiligen Geist in uns.

Ein Gefäss kann nur mit etwas gefüllt werden, wenn es vorher leer ist. Nehmen wir eine Tasse, die noch halb mit kaltem Kaffee gefüllt ist, können wir etwas frischen Fruchtsaft dazu schütten. Aber die Tasse wird nie voll werden mit frischem Fruchtsaft. Wir erhalten zwar eine volle Tasse. Aber mit einem Gemisch, welches sich nicht gut verträgt. Ich möchte jedenfalls ein solches Gemisch nicht trinken.

Vertrauen in die eigenen menschlichen Fähigkeit und Vertrauen in Gottes Wirken geht wie Kaffee und Fruchtsaft nicht zusammen. Das heisst nicht, dass der Heilige Geist auch unsere menschlichen Fähigkeiten brauchen kann. Aber das ist etwas anderes, als wenn wir unser Vertrauen in unsere menschlichen Fähigkeiten setzen.

Stephanus beschreibt Mose so:

Apg. 7,20-25:In dieser Zeit wurde Mose geboren; der war Gott angenehm; und er wurde drei Monate lang im Haus seines Vaters ernährt. Als er aber ausgesetzt wurde, nahm ihn die Tochter des Pharao zu sich und erzog ihn als ihren Sohn. Und Mose wurde in aller Weisheit der Ägypter unterrichtet und war mächtig in Worten und in Werken.

Als er aber 40 Jahre alt geworden war, stieg der Gedanke in ihm auf, nach seinen Brüdern, den Söhnen Israels, zu sehen. Und als er einen Unrecht leiden sah, wehrte er es ab und schaffte dem Unterdrückten Recht, indem er den Ägypter erschlug. Er meinte aber, seine Brüder würden es verstehen, daß Gott ihnen durch seine Hand Rettung gebe; aber sie verstanden es nicht.“

Mose war top ausgebildet und er war mächtig in Worten und Werken. Es gibt Hinweise, dass Mose vorgesehen war, der nächste Pharao zu werden. Das heisst der mächtigste Mann der damaligen Welt.

Und mit 40 Jahren im besten Alter wollte er sein Volk befreien. Er glaubte, dass Gott ihn nun dazu bestens vorbereitet hatte und dass er nun fähig war, das Volk Israel durch seine eigene Hand zu befreien.

Wir kennen diese Geschichte. Mose brauchte dann nochmals 40 Jahre Vorbereitung, um zu lernen, dass Gott ihn brauchen wollte, um das Volk Israel mit Gottes Hand und nicht mit der eigenen zu befreien..

Selbstvertrauen wird heute sehr gross geschrieben. Es heisst: Wer genügend Selbstvertrauen hat, der kann Grosses leisten. Ja mit Selbstvertrauen können wir einiges leisten. Aber damit können wir möglicherweise uns selbst oder andere beeindrucken, aber sicher nicht Gott.

Und wer versucht hat, auf sein Selbstvertrauen zu bauen, der hat sicher schon erlebt, dass dies eine etwas verletzliche Angelegenheit ist. Wenn wir nicht genügend Lob erhalten, ist es schon mal schwierig, Selbstvertrauen aufzubauen. Und weil wir unser mühsam aufgebautes Selbstvertrauen schützen wollen, reagieren wir oft heftig gegen Kritik und Ablehnung. Die einen eher aggressiv und die andern eher depressiv.

Und das können wir von Stephanus lernen in Bezug auf Umgang mit Ablehnung: Wenn wir unser Vertrauen in Gott und nicht in unsere Fähigkeiten setzen und voll Heiligen Geistes sind, dann sind wir gegen Ablehnung bestens geschützt.

Dann lesen wir weiter von Stephanus.

Apg. 6,8 :„Und Stephanus, voll Glauben und Kraft, tat Wunder und große Zeichen unter dem Volk.“

Wer voll Vertrauen in seine menschlichen Fähigkeiten ist, kann menschliche Werke vollbringen. Aber wer voll Glauben in Gottes Kraft ist, kann die Werke Gottes tun. Und das sind aus menschlicher Perspektive betrachtet Zeichen und Wunder.

Weiter heisst es:

Apg. 6,9-10: „Aber etliche aus der sogenannten Synagoge der Libertiner und Kyrenäer und Alexandriner und derer von Cilicien und Asia standen auf und stritten mit Stephanus. Und sie konnten der Weisheit und dem Geist, in dem er redete, nicht widerstehen.“

Also es gab da Leute, die haben mit Stephanus gestritten. Aber es heisst nicht, dass Stephanus mit ihnen gestritten hat.

Und das ist ein weiterer Punkt, den wir von Stephanus lernen können. Wenn Menschen mit uns zu streiten beginnen, heisst es nicht, dass auch wir in einen Streitmodus verfallen müssen.

Stephanus reagierte nicht auf die Aussagen seiner Widersacher, sondern er hörte auf den Heiligen Geist und redete die Worte, die ihm der Heilige Geist eingab. Und diesen Worten konnten seine Widersacher nicht widerstehen.

Aber dies brachte sie nicht zu einem Umdenken. 

Ihre Reaktion wird in Vers 11-14 beschrieben:

Da stifteten sie Männer an, die sagten: Wir haben ihn Lästerworte reden hören gegen Mose und Gott!

Und sie wiegelten das Volk und die Ältesten und die Schriftgelehrten auf und überfielen ihn, rissen ihn fort und führten ihn vor den Hohen Rat. Und sie stellten falsche Zeugen, die sagten: Dieser Mensch hört nicht auf, Lästerworte zu reden gegen diese heilige Stätte und das Gesetz! Denn wir haben ihn sagen hören: Jesus, der Nazarener wird diese Stätte zerstören und die Gebräuche ändern, die uns Mose überliefert hat!“

Auch das können wir von Stephanus lernen. Wenn Menschen negativ auf uns reagieren, muss es nicht heissen, dass wir etwas falsch gemacht haben.

Und nun kommt eine ganz interessante Aussage:

Apg. 6,15:“Und als alle, die im Hohen Rat saßen, ihn anblickten, sahen sie sein Angesicht wie das Angesicht eines Engels.“

Engel sind rein. Ihr Erscheinen wird immer wieder im Zusammenhang mit Licht gebracht. Sie sprechen mit göttlicher Autorität. Sie sind von Gott gesendet.

Von den Engeln der Kleinen sagt Jesus, dass sie allezeit das Angesicht des Vaters sehen.

Matthäus 18,10: „Seht zu, daß ihr keinen dieser Kleinen verachtet! Denn ich sage euch: Ihre Engel im Himmel schauen allezeit das Angesicht meines Vaters im Himmel.“

Jakob träumte von einer Himmelsleiter, auf der Engel hoch und runter stiegen.

1. Mose 28,12:“Und er hatte einen Traum; und siehe, eine Leiter war auf die Erde gestellt, die reichte mit der Spitze bis an den Himmel. Und siehe, auf ihr stiegen die Engel Gottes auf und nieder.

Jesus prophezeite Nathanael, dass er eine Himmelsleiter über Jesus sehen werde.

Joh. 1,51:“Und er spricht zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Künftig werdet ihr den Himmel offen sehen und die Engel Gottes auf- und niedersteigen auf den Sohn des Menschen!“

Später lesen wir, dass auch Stephanus den Himmel offen sah.

Apg 7,54-56: “Als sie aber das hörten, schnitt es ihnen ins Herz, und sie knirschten mit den Zähnen über ihn. Er aber, voll Heiligen Geistes, blickte zum Himmel empor und sah die Herrlichkeit Gottes, und Jesus zur Rechten Gottes stehen; und er sprach: Siehe, ich sehe den Himmel offen und den Sohn des Menschen zur Rechten Gottes stehen!“

Die Widersacher von Stephanus knirschten mit den Zähnen wie Wölfe, die bereit sind, sich tödlich auf das Opfer zu stürzen. Aber Stephanus schaut sie gar nicht an. Was er sieht, ist etwas ganz anderes. Er sieht den Himmel offen und den Sohn den Menschen zur Rechten Gottes stehen. Und er sieht es nicht nur. Er sagte es seinen Widersachern.

Und wie reagieren diese darauf?

Apg 7,57-58:“Sie aber schrieen mit lauter Stimme, hielten sich die Ohren zu und stürmten einmütig auf ihn los; und als sie ihn zur Stadt hinausgestoßen hatten, steinigten sie ihn. Und die Zeugen legten ihre Kleider zu den Füßen eines jungen Mannes nieder, der Saulus hieß.“

Und was tat Stephanus?

Apg 7,59-60: “Und sie steinigten den Stephanus, der betete und sprach: Herr Jesus, nimm meinen Geist auf! Und er kniete nieder und rief mit lauter Stimme: Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an! Und nachdem er das gesagt hatte, entschlief er.“

Stephanus betet. Selbst in diesem Moment der Steinigung richtet er sich nicht auf seine Widersacher aus, sondern er spricht mit Jesus, den er im offenen Himmel neben dem Vater hat stehen sehen. Und er betet ähnlich wie Jesus, der am Kreuz gebetet hat: «Vater in deine Hände befehle ich meinen Geist.» Stephanus betet: «Herr Jesus nimm meinen Geist auf.» Dass sein Leib zu Tode gesteinigt wird, scheint ihn nicht zu kümmern.

Und dann fällt er auf die Knie und ruft laut: Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an.“ In seinem Herzen ist null Groll. Wichtiger als sein Leben auf dieser Erde, ist ihm, dass seine Widersacher gerettet werden.

Und wir wissen, dass zumindest eine Person, die an der Steinigung beteiligt war, errettet wurde. Und nicht nur das, sondern zu einem grossen Verkündiger des Evangeliums wurde. Nämlich Saulus, der zum Paulus wurde.

Jesus sagt in Matthäus 10,28:

Und fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht zu töten vermögen; fürchtet vielmehr den, der Seele und Leib verderben kann in der Hölle! Verkauft man nicht zwei Sperlinge um einen Groschen? Und doch fällt keiner von ihnen auf die Erde ohne euren Vater. Bei euch aber sind selbst die Haare des Hauptes alle gezählt. Darum fürchtet euch nicht! Ihr seid mehr wert als viele Sperlinge.“

Das Leben und Sterben von Stephanus ist ein wunderbares Beispiel, wie man diese Worte in die Praxis umsetzen kann. Gott zu fürchten meint Gott ernst nehmen. Es heisst Gott ernster zu nehmen, als alle unsere Probleme und Widersacher. Das heisst, auf Gott schauen und nicht auf die irdischen Umstände. Nicht, dass wir diese nicht sehen sollen. Aber wir sollen uns von ihnen nicht einschüchtern und bestimmen lassen. Und wenn wir auf Gott schauen, dann schauen wir auch in den offenen Himmel.

Der Himmel ist immer offen über uns allen. Es ist unnnütz zu beten: Herr, öffne den Himmel. Der Himmel ist offen. Und über uns allen ist eine Himmelsleiter, auf der unsere Engel hoch und nieder steigen und das Angesicht des Vaters sehen.

Aber es ist gut zu beten: Herr, öffne uns die Augen, dass wir den offenen Himmel sehen und in diesem Bewusstsein leben.

Paulus betet für die Gemeinde in Ephesus:

Eph. 1,15-23:“Darum lasse auch ich, nachdem ich von eurem Glauben an den Herrn Jesus und von eurer Liebe zu allen Heiligen gehört habe, nicht ab, für euch zu danken und in meinen Gebeten an euch zu gedenken, daß der Gott unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Herrlichkeit, euch [den] Geist der Weisheit und Offenbarung gebe in der Erkenntnis seiner selbst, erleuchtete Augen eures Verständnisses, damit ihr wißt, was die Hoffnung seiner Berufung und was der Reichtum der Herrlichkeit seines Erbes in den Heiligen ist, was auch die überwältigende Größe seiner Kraftwirkung an uns ist, die wir glauben, gemäß der Wirksamkeit der Macht seiner Stärke. Die hat er wirksam werden lassen in dem Christus, als er ihn aus den Toten auferweckte und ihn zu seiner Rechten setzte in den himmlischen [Regionen], hoch über jedes Fürstentum und jede Gewalt, Macht und Herrschaft und jeden Namen, der genannt wird, nicht allein in dieser Weltzeit, sondern auch in der zukünftigen; und er hat alles seinen Füßen unterworfen und ihn als Haupt über alles der Gemeinde gegeben, die sein Leib ist, die Fülle dessen, der alles in allen erfüllt.“

Das ist das eine, das wir tun können. Wir können für uns und für andere beten, dass Gott uns erleuchtete Augen unseres Verständnisses schenkt. Dann können wir aber auch konkrete Schritte tun.

Im Dezember war viel Nebel bei uns. Die Nebelgrenze lag bei ungefähr 1000 m. Wir machten uns auf. Packten unsere Skier ins Auto und fuhren nach Schwanden, etwa 20 Minuten Fahrt und konnten bei schönstem Wetter und guten Schneeverhältnissen skifahren. Der Himmel war offen, wunderbar blau, wolkenlos. Dabei ist uns auch aufgefallen, dass alles bei Sonnenschein viel schöner aussieht. Auch der Nebel ist plötzlich schön, wenn man ihn von oben betrachtet hat.

An einigen Tagen lag die Nebelobergrenze einige Meter höher. So lag das Dorf Schwanden noch im Nebel. Einmal fuhr ich mit einer Frau mit dem Skilift hoch, welche in Schwanden wohnte. Diese war ganz erstaunt, dass wir in den vergangenen Tagen bei schönstem Wetter skifahren konnten, während dem sie im Nebel sass. Manchmal fehlt nicht viel. Und man wäre an der Sonne unter offenem Himmel. Aber man muss es wissen und sich aufmachen.

Wir haben es gewusst, weil wir auf das Wetterapp auf unserem Smartphone geschaut haben. Und wir haben dem Wetterapp geglaubt und haben in diesem Glauben gehandelt.

Wenn ich morgens erwache, dann geschieht es manchmal, dass ich mich wie in einem seelischen Nebel befinde. Alles erscheint farblos, grau in grau. Doch dann schau ich auf mein geistliches Wetterapp, das Wort Gottes. Und das Wort Gottes sagt mir, dass es für mich einen offenen Himmel gibt, wo die Sonne der Liebe Gottes scheint. Und ich kann mich entscheiden, in meinem Seelennebel stecken zu bleiben oder mich aufzumachen und dem Wort Gottes zu glauben und mich am offenen Himmel zu freuen.

Im Jahre 1990 hatte ich eine entzündete Diskushernie. Das war sehr schmerzhaft und ich konnte eine Zeitlang nicht mehr gehen. Für drei Wochen lag ich im Spital. Aber ich entschied mich, meine Gedanken nicht mit der Kranheit zu füllen, sondern mit dem Wort Gottes. Ich benutzte die Zeit um viele aufbauende Lehrkassetten und Bücher zu lesen. Und es ging mir trotz den Schmerzen seelisch gut.

Lange dachte ich auch, dass so ein offener Himmel nur etwas für die spezielle Lieblinge Gottes ist wie eben Stephanus und Jakob, aber doch nicht für mich.

Es stimmt zwar, dass der offene Himmel nur für die speziellen Lieblinge Gottes ist. Aber die gute Nachricht ist: Wir sind alle seine speziellen Lieblinge.

Wir sind alle speziell. Es gibt keine zwei Menschen, die völlig gleich sind. Das war Gottes Wille, weil er zu jedem von uns auch eine spezielle Beziehung will.

Mein Leben ist nicht so erfolgreich verlaufen, wie ich mir das geträumt hatte. Und wenn ich auf mein Leben zurück schaue, dann sehe ich, dass ich viel Mist gebaut habe. Und manchmal wollen mich solche Gedanken runterziehen.

Als ich vor einigen Tagen im Wald spazierte, sprach Jesus durch den Heiligen Geist zu mir. Er sagte: Ich freue mich an dir. Ein Teil meiner Seele wollte rebellieren. Wie kannst du dich an mir freuen, wenn ich doch enttäuscht von mir bin? Jesus antwortete: Ich freue mich an dir, weil du mein Schöpfungswerk und mein Erlösungswerk bist. Ich liebe dich nicht, weil du und das für mich tust oder gemacht hast, sondern weil du bist, wie du bist, wie ich dich gemacht habe.

Ich habe lange gedacht, dass Gottes Liebe darin besteht, dass er sich über mich erbarmt hat, und mir meine Sünden vergeben hat, damit ich ewiges Leben habe und nicht in die Hölle muss. Das ist zwar wahr, aber greift viel zu kurz. Jesus freut sich an mir. Und zwar nicht nur ein bisschen. Er freut sich an mir, wie sich ein Bräutigam an seiner Braut freut.

In Galater 5,22 wird als erste Eigenschaft der Liebe die Freude erwähnt. Liebe ist in erster Linie Freude am Geliebten oder an der Geliebten.

Jesus freut sich an dir. Du bist sein Liebling.

Neue Seite «Jonathan Hasler»

Ich freue mich, nochmals einen unserer Söhne mit seinem musikalischen Schaffen vorzustellen: Jonathan. Er hat letzte Woche gerade sein Gesangsstudium an der Hochschule für Künste in Zürich begonnen.

Er freut sich über Anfragen für Konzerte und gibt auch gerne Gesangs- oder Klavierstunden.

Neue Seite «Dave Hasler»

Auf dieser Seite möchte ich einen Einblick in das musikalische Schaffen von unserem Sohn David geben. Er hat den Master of Performance auf der Gitarre an der Jazz-Schule Luzern gemacht. Für mich als Vater ist es etwas Besonderes, weil er das gleiche Instrument wie ich spielt und es so gut beherrscht, wie ich nur davon träumen konnte.

Neue Seite «Beni Hasler»

Als Eltern haben wir uns sehr über das Masterkonzert von unserem Beni gefreut. Es war ein Wagnis. Aber aus unserer Sicht voll gelungen. Beni hat als Abschlusskonzert von seinem Masterstudium in Komposition und Arrangement an der Hochschule für Künste in Bern die Band «Grand Juste» mit 20 Musikerinnen und Musikern aus dem Jazz- und dem klassischen Bereich zusammen gestellt. Die 5 Musikstücke hat er alle selber komponiert. Sie sind voller Überrschungen, erzählen von seinen Erlebnissen mit den Menschen und mit Gott, inspirieren und bringen Freude.

Zwei weitere Stücke mit der kleineren Band «Juste» sind ebenfalls auf dieser Seite zu finden.

Wer war Jesus?

Jesus hat auf Erden gelebt.

Kaum jemand bestreitet, dass Jesus wirklich gelebt hat. Zu viele historische Schriften zeigen, dass es Jesus gegeben hat.

Jesus war ein Mensch wie wir.

Kaum jemand bestreitet auch, dass Jesus ein Mensch war. Für die meisten ist auch klar, dass Jesus ein guter Mensch war. Für viele ist er auch ein Vorbild.

Es gab zwar zur Zeit der ersten Christen einige, die glaubten, dass Jesus nur im Geist gekommen war und nicht wirklich im Fleisch. Doch ist mir heute noch niemand begegnet, der diese Lehre vertritt. Es gibt jedoch solche, die glauben, dass alles, was wir als Wirklichkeit bezeichnen nur Illusion, ein Produkt unserer Gedanken sein könnte oder ist. Doch solche Gedanken sind nichts anderes als eine Leugnung der Realität.

Jesus ist Gottes Sohn.

Hier gehen die Meinungen weit auseinander.

Was sagte Jesus selbst dazu? Besonders im Johannesevangelium kommt praktisch auf jeder Seite zum Ausdruck, dass Jesus sich selbst als Sohn des Himmlischen Vaters verstand. Und schlussendlich war es der Grund seiner Hinrichtung, dass er behauptete, Gottes Sohn zu sein.

Und seine Auferstehung ist die letzte Bestätigung des Himmlischen Vaters, dass Jesus sein Sohn ist. Schon während der Zeit seiner Wirksamkeit bezeugte der Himmlische Vater die Sohnschaft Jesus durch die Zeichen und Wunder, die Jesus tat.

Zu glauben, dass Jesus nur als ein guter Mensch auf dieser Erde gelebt hat, aber nicht Gottes Sohn ist, macht keinen Sinn. Wenn Jesus von sich behauptet hat, Gottes Sohn zu sein und es nicht wäre, dann wäre er ein bewusster Betrüger oder ein psychisch Kranker, aber kein guter Mensch, den man sich zum Vorbild nehmen kann.

Andere sagen: Ja, das ist nichts Besonderes. Wir sind alle Kinder Gottes. So konnte sich auch Jesus als Sohn Gottes bezeichnen. Damit sagen sie aber nichts anderes, als dass Jesus nur ein Mensch war, wie wir.

Jesus selbst sagt in Bezug auf seine Sohnschaft in einem Streitgespräch mit den Juden: Ehe Abraham war, war ich. (Johannes 8,58) Auch an vielen andern Stellen bezeugt die Bibel ganz klar, dass Jesus als Sohn Gottes bereits existiert hat, bevor er auf diese Erde kam.

Jesus ist der Stein des Anstosses

An Jesus kommt niemand vorbei.

Zu behaupten, dass Jesus nicht auf dieser Erde als Mensch gelebt hat, ist eine bewusste Leugnung der historischen Fakten.

Die Behauptung, dass Jesus nur ein guter Mensch war aber nicht Gottes Sohn, macht keinen Sinn.

So bleibt nur eines übrig: Jesus ist als Sohn Gottes Mensch geworden und hat uns den Himmlischen Vater offenbart und durch seinen Sühnetod am Kreuz den Weg zum Himmlischen Vater geöffnet.

Und was bedeutet das für uns?

Entweder nehmen wir Jesus als unseren Retter an oder wir verwerfen ihn. Wer sich weigert, an Jesus zu glauben, spricht sich selbst das Urteil.

„Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, der ist schon gerichtet, weil er nicht an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes geglaubt

hat.„ (Johannes 3.18)(Studienbibel Schlachter 2000).

Jesus ist der Eckstein, der zum wichtigsten Stein des Hauses (ein Bild für unser Leben) wird oder er wird zum Gerichtsstein, der Verderben bringt.

Er aber blickte sie an und sprach: Was bedeutet denn das, was geschrieben steht: »Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, der ist zum Eckstein geworden?« Jeder, der auf diesen Stein fällt, wird zerschmettert werden; auf wen er aber fällt, den wird er zermalmen!(Lukas 20.18)(Studienbibel Schlachter 2000).

Welchen Platz gibst Du Jesus in Deinem Leben?

Als Jesus auf die Erde kam, heisst es im Lukasevangelium, war kein Platz in der Herberge. Deshalb wies man der schwangeren Maria, und damit Jesus einen Platz im Stall zu.


Was denkt ihr? Wenn die Leute damals gewusst hätten, dass der Sohn Gottes, der sehnlichst erwartete Messias, der König der Könige und der Herr der Herren in dieser Nacht geboren wird, hätten sie nicht den Leuten, die den Platz in der Herberge bereits eingenommen hatten, gesagt: Entschuldigung, es tut uns sehr leid, aber ihr müsst jetzt diesen Platz frei machen?


Ist uns bewusst, wer Jesus ist? Geben wir ihm den Platz in unserem Leben, der ihm zusteht? Oder ist der Platz, der eigentlich Jesus gehören sollte, bereits mit andern Menschen, Dingen oder Visionen gefüllt?

Vielleicht handeln wir so ähnlich wie die Gastgeber damals. Wir weisen Jesus nicht gerade ganz ab. Aber wir weisen ihn einen Raum in unserem Leben zu, der nicht für einen König gedacht ist, sondern für die Tiere. Wir behandeln Jesus wie andere ihren Hund. Sie gehen jeden Tag mit ihrem Hund spazieren und am Sonntag liegt vielleicht sogar noch eine kleine Wanderung drin.

Ich möchte niemanden mit diesen Worten verurteilen. Ich stelle die Frage „Welchen Platz gebe ich Jesus?“ mir selber. Und ich möchte Dich ermutigen, dir diese Frage auch zu stellen.

Das böse Gewissen

Kann das Gewissen böse sein? Ist nicht das Gewissen eine gute Sache? Es ist doch die Stimme in uns Menschen, die uns ermahnt, das Gute zu tun und das Böse zu lassen.

Ja, das Gewissen erfüllt eine wichtige Funktion im Leben von uns Menschen. Gewissenlose Menschen sind eine grosse Gefahr für unsere Gesellschaft.

Ich spreche hier auch nicht vom schlechten Gewissen, weil man etwas getan hat, was man nicht hätte tun sollen oder etwas unterlassen hat, was man hätte tun sollen.

Trotz allen guten Auswirkungen, die das Gewissen für uns Menschen hat, musste ich feststellen, dass das Gewissen in meinem Leben sehr zerstörerisch gewirkt hat. Es wurde zur Ursache von innerer Ruhelosigkeit und Traurigkeit. Wie ist das möglich?

Im Hebräerbrief ist die Rede von einem bösen Gewissen.

Hebräer 10,19-22:“Da wir nun, ihr Brüder, kraft des Blutes Jesu Freimütigkeit haben zum Eingang in das Heiligtum, den er uns eingeweiht hat als neuen und lebendigen Weg durch den Vorhang hindurch, das heißt, durch sein Fleisch, und da wir einen großen Priester über das Haus Gottes haben, so laßt uns hinzutreten mit wahrhaftigem Herzen, in völliger Gewißheit des Glaubens, durch Besprengung der Herzen los vom bösen Gewissen und am Leib gewaschen mit reinem Wasser.“

Um diese Verse zu verstehen, braucht es etwas Hintergrundwissen. Im Alten Testament gab es einen Tempel und vorher eine Stiftshütte, was eine Art transportabler Zelttempel war. Wenn Israeliten gesündigt hatten, dann konnte ein Priester ein Tier opfern. Dieses Tier musste stellvertretend für den Menschen, der gesündigt hatte, sterben. Der Tempel und die Stiftshütte bestanden aus einem Heiligtum und einem Allerheiligsten, welches durch einen Vorhang abgetrennt war. Einmal im Jahr ging ein Priester durch den Vorhang ins Allerheiligste. Auch das im Zusammenhang mit der Vergebung der Sünden des Volkes Israels.

Doch das stellvertretende Sterben der Tiere und das Vergiessen ihres Blutes konnte die Sünden des Volkes Israel nicht wegnehmen, sondern war ein Hinweis auf Jesus hin, der am Kreuz auf Golgatha das wirkliche Opfer für die Sünden der Menschen gebracht hatte. Jesus wird im Hebräerbrief auch als unser Priester beschrieben, der durch das Darbringen seines Opfers die Vergebung unserer Sünden bewirkt. Und deshalb können wir nun selber in das Heiligtum hineingehen, vor den Thron Gottes, weil wir durch die Vergebung unserer Sünden nun völlig gerecht sind.

Wenn wir etwas Böses getan haben und wir so vor Gott schuldig geworden sind, dann ist es die Aufgabe unseres Gewissens, uns daran zu erinnern. Aber sobald diese Schuld vergeben ist, hat unser Gewissen diese Aufgabe nicht mehr.

Es ist in Ordnung, wenn wir Mahnungen bekommen für Rechnungen, die wir noch nicht bezahlt haben. Aber es ist nicht mehr in Ordnung, wenn wir Mahnungen bekommen für Rechnungen, die bezahlt sind. Dies gilt auch, wenn wir die Rechnung nicht selbst bezahlt haben, sondern ein anderer sie bezahlt hat.

Unsere Schulden vor Gott, dem Vater, hat Jesus mit seinem Opfertod am Kreuz bezahlt. Unser Gewissen braucht uns deshalb nicht mehr an diese Schulden zu erinnern. Wenn es dies nun aber trotzdem tut, dann ist es ein böses Gewissen. Und wir dürfen unserem Gewissen sagen, dass es kein Recht hat, uns wegen bezahlter Schulden anzuklagen.

Die Bibel macht uns klar, dass wir mit unseren Anstrengungen nie vor Gott gerecht werden können.

Römer 3,22-23:“Denn es ist kein Unterschied; denn alle haben gesündigt und verfehlen die Herrlichkeit, die sie vor Gott haben sollten.“

Sünde ist ja nicht nur, wenn wir etwas tun, was wir nicht tun sollen, sondern auch wenn wir etwas nicht tun, was wir tun sollten.

Jakobus 4,17:“Wer nun Gutes zu tun weiß und es nicht tut, für den ist es Sünde.“

Für jemand, der ein feines Gewissen hat, stellen sich viele Fragen. Zum Beispiel kann ich ein Hosen kaufen, von dem ich weiss, dass die Herstellung dieser Hosen mit viel Ungerechtigkeit verbunden ist. (schlechte Arbeitsbedingungen, Umweltverschmutzung, etc.) Und was ist mit den Hosen, wo ich die Fakten der Produktion nicht bekannt sind? Unser Wohlstand basiert zu einem grossen Teil auf Ungerechtigkeit. Darf ich ihn überhaupt noch geniessen? Habe ich genug an Hilfswerke gespendet? Könnte ich nicht noch mehr? Wann habe ich genug gearbeitet? Könnte und sollte ich nicht noch mehr? Ab wann bin ich ein guter Christ? Und ab welchem Niveau ist Gott mit mir zufrieden?

Die Antwort ist ganz einfach: Nie! Wir können uns anstrengen, wie wir wollen. Wir verfehlen immer den Massstab von Gottes Gerechtigkeit. Vielleicht gelingt es uns, unseren Masstab soviel runter zu schrauben, dass wir ihm genügen können. Aber Gottes Masstab werden wir nie genügen. Und wer ein feines Gewissen hat, wird auch diesem Gewissen nie genügen. Und das ist so zermürbend. Es bewirkt Ruhelosigkeit und Traurigkeit.

Und was ist die Lösung? Die Lösung ist das stellvertretende Opfer von Jesus am Kreuz. Wenn ich dies im Glauben annehme, dann erhalte ich die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt.

Römer 3,21-26:“Jetzt aber ist außerhalb des Gesetzes die Gerechtigkeit Gottes offenbar gemacht worden, die von dem Gesetz und den Propheten bezeugt wird, nämlich die Gerechtigkeit Gottes durch den Glauben an Jesus Christus, die zu allen und auf alle [kommt], die glauben. Denn es ist kein Unterschied;

denn alle haben gesündigt und verfehlen die Herrlichkeit, die sie vor Gott haben sollten, so daß sie ohne Verdienst gerechtfertigt werden durch seine Gnade aufgrund der Erlösung, die in Christus Jesus ist. Ihn hat Gott zum Sühnopfer bestimmt, [das wirksam wird] durch den Glauben an sein Blut, um seine Gerechtigkeit zu erweisen, weil er die Sünden ungestraft ließ, die zuvor geschehen waren, als Gott Zurückhaltung übte, um seine Gerechtigkeit in der jetzigen Zeit zu erweisen, damit er selbst gerecht sei und zugleich den rechtfertige, der aus dem Glauben an Jesus ist.“

Wir werden gerecht nicht durch unsere Werke, sondern durch den Glauben an die Erlösungstat von Jesus.

Vielleicht geht es dir wie mir, dass du das seit Jahren oder sogar Jahrzehnten weisst und zumindest bekennst, zu glauben, und trotzdem dich das böse Gewissen immer wieder anklagt.

Soll ich dann gewissenlos in dieser Welt leben, weil ich durch den Glauben gerecht bin und nicht durch Werke? Soll ich mich nicht mehr anstrengen, gute Werke zu tun? Das kann doch nicht wahr sein. Und schon bin ich wieder in die eigene Werksgerechtigkeit hineingerutscht. Und der Glaube an das Opfer von Jesus hat kaum noch Auswirkungen auf mein praktisches Leben.

Das neue Testament spricht viel von guten Werken. So schreibt Jakobus:

Jakobus 2,14-18:“Was hilft es, meine Brüder, wenn jemand sagt, er habe Glauben, und hat doch keine Werke? Kann ihn denn dieser Glaube retten? Wenn nun ein Bruder oder eine Schwester ohne Kleidung ist und es ihnen an der täglichen Nahrung fehlt, und jemand von euch würde zu ihnen sagen: Geht hin in Frieden, wärmt und sättigt euch!, aber ihr würdet ihnen nicht geben, was zur Befriedigung ihrer leiblichen Bedürfnisse erforderlich ist, was würde das helfen? So ist es auch mit dem Glauben: Wenn er keine Werke hat, so ist er an und für sich tot.

Da wird dann einer sagen: »Du hast Glauben, und ich habe Werke. Beweise mir doch deinen Glauben aus deinen Werken, und ich werde dir aus meinen Werken meinen Glauben beweisen!«“

Hier schleicht sich oft ein tragisches Missverständnis ein. Jakobus schreibt nicht, dass wir uns mit guten Werken anstrengen sollen, um vor Gott gerecht zu werden. Er schreibt, dass der Glaube an das stellvertretende Opfer Jesu, gute Werke zur Folge hat.

Dies ist die Verwechslung von Ursache und Wirkung. Die Gerechtikeit durch den Glauben ist die Ursache von guten Werken. Nicht umgekehrt: Die guten Werke sind nicht die Ursache für unsere Gerechtigkeit vor Gott.

Durch die Gerechtigkeit, welche durch den Glauben an das Opfer von Jesus kommt, werde ich mit Liebe, Freude und Dankbarkeit erfüllt. Durch diese Gerechtigkeit kann ich wieder in der Beziehung zum Himmlischen Vater leben und werde erfüllt mit dem Heiligen Geist.

Das ist ein ganz anderes Leben, als wenn ich versuche, durch meine Werke vor Gott gerecht zu werden. In diesem neuen Leben weiss ich zutiefst, dass ich vor Gott gerecht bin und dieses Wissen bringt gute Werke hervor.

Galater 5,6: „denn in Christus Jesus gilt weder Beschneidung noch Unbeschnittensein etwas, sondern der Glaube, der durch die Liebe wirksam ist.“

1. Timotheus 1,5:“das Endziel des Gebotes (der Botschaft der Bibel) aber ist Liebe aus reinem Herzen und gutem Gewissen und ungeheucheltem Glauben.“

Wenn meine Motivation für gute Werke mein schlechtes Gewissen ist, dann tue ich die guten Werke nicht aus Liebe, sondern weil ich vor Gott und/oder vor mir gerecht sein möchte. Wenn ich aber an die Gerechtigkeit durch das Opfer von Jesus glaube, dann wird dieser Glaube durch die Liebe in mir wirksam.

Wenn aber diese guten Werke ausbleiben, dann besteht Grund meinen Glauben an die Gerechtigkeit Jesu näher anzuschauen. Es ist wie bei einem Auto. Ein Auto hat die Bestimmung zu fahren. Wenn es nicht fährt, dann stimmt etwas nicht. Vielleicht fehlt der Treibstoff. Ohne Treibstoff kann ein Auto nicht fahren. Der Treibstoff ist nicht die Auswirkung des Fahrens, sondern die Voraussetzung.

Genauso ist die Gerechtikeit durch den Glauben die Voraussetzung für gute Werke.

Als eine andere Illustration mag ein Skilift dienen. Der Glaube an die Gerechtigkeit durch das Opfer von Jesus ist wie der Skilift, der uns auf die Höhe des Berges bringt. Wer auf der Höhe des Berges ist, kann nun mit den Skiern runter fahren. Aber es ist aussichtslos den Berg mit den Skiern hinauf fahren zu wollen (ohne Skilift).

Noch eine andere Illustration. Keine Mutter sagt zu ihrem Baby: Zeige mir mal zuerst durch gute Werke, dass du ein guter Mensch bist. Dann werde ich dich füttern und wickeln und meine Liebe schenken. Nein. Zuerst muss das Baby die bedingunslose Fürsorge und Liebe der Eltern erfahren. Nur dann kann es später gute Werke tun.

Deshalb stellt Jesus auch ein Kind als Vorbild vor, wie man in das Reich Gottes kommt.

Matthäus 10,15:“Wahrlich, ich sage euch: Wer das Reich Gottes nicht annimmt wie ein Kind, wird nicht hineinkommen!“

Deshalb möchte ich allen Mut machen, mich eingeschlossen, den Blick auf diese Welt mit all ihrer Not und Ungerechtigkeit wegzunehmen und die Augen ganz auf Jesus auszurichten und sich daran zu freuen, was er am Kreuz für uns getan hat. Dies so lange, bis unsere Herzen ganz mit seiner Liebe erfüllt sind, bis es unsere tiefste Identität geworden ist, dass wir durch das Opfer von Jesus geliebte Kinder des Himmlischen Vaters geworden sind.

Und dann wird es eine grosse Freude werden, aus dieser Liebesbeziehung mit dem Himmlischen Vater heraus durch gute Werke den Menschen die Liebe Gottes zu bringen.

Die Vaterschaft Gottes

Das Wesen Gottes

Im Neuen Testament ist immer wieder von Gott, dem Vater die Rede. Fast alle Briefe beginnen ähnlich wie

1. Korinther 1,3:“Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus!“

Gott ist in seinem tiefsten Wesen Vater. Paulus hätte mit vielen andern Namen Gott beschreiben können. Gott der Allmächtige. Gott, der Allwissende, Gott, der Schöpfer. Gott, der Heiler. Gott ist dies alles auch. Aber in seinem tiefsten Wesen ist er Vater. Die andern Eigenschaften sind der Eigenschaft des Vaters untergeordnet. Er ist der allmächtige Vater, der allwissende Vater, der allgegenwärtige Vater, usw.


Das Wesen Jesu

Es gibt sehr viele Bibelstellen, die Jesus als Sohn Gottes beschreiben. Auch Jesus beschreibt sich als Sohn Gottes. Das Johannesevangelium zeigt in besonderer Weise seine Beziehung als Sohn zum Himmlischen Vater.

Johannes 5,19:“Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Der Sohn kann nichts von sich selbst aus tun, sondern nur, was er den Vater tun sieht; denn was dieser tut, das tut gleicherweise auch der Sohn.“

Es gibt einige wenige Bibelstellen, die Jesus als Gott beschreiben. Zum Beispiel:

Johannes 1,1:“Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Dieses war im Anfang bei Gott.“

Jesus spricht von sich selbst oft auch als den Sohn des Menschen. Zum Beispiel:

Lukas 9,56:“Denn der Sohn des Menschen ist nicht gekommen, um die Seelen der Menschen zu verderben, sondern zu erretten! Und sie zogen in ein anderes Dorf.“

Jesus ist in doppelter Weise Sohn. Er wurde durch den Heiligen Geist gezeugt. Deshalb ist er Sohn Gottes. Und er wurde von der Jungfrau Maria empfangen. Deshalb ist er Sohn des Menschen. Als Sohn des Menschen ist er ein Nachkomme Davids oder besser gesagt: Der verheissene Nachkomme Davids. Er ist damit auch ein Jude.

Um sein stellvertretendes Sündopfer darbringen zu können, musste er beides sein. Er konnte nur ein stellvertretendes Opfer sein, wenn er selber sündlos und völlig rein auf Erden gelebt hatte. Und das konnte er nur als Sohn Gottes. Aber damit er für die Menschen sterben konnte, musste er auch selber Mensch sein.

In Philipper 2 ist sein Leben wunderbar kurz zusammengefasst:

Philipper 2,5-11:“Denn ihr sollt so gesinnt sein, wie es Christus Jesus auch war, der, als er in der Gestalt Gottes war, es nicht wie einen Raub festhielt, Gott gleich zu sein; sondern er entäußerte sich selbst, nahm die Gestalt eines Knechtes an und wurde wie die Menschen und in seiner äußeren Erscheinung als ein Mensch erfunden, erniedrigte er sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tod, ja bis zum Tod am Kreuz. Darum hat ihn Gott auch über alle Maßen erhöht und ihm einen Namen verliehen, der über allen Namen ist, damit in dem Namen Jesu sich alle Knie derer beugen, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind, und alle Zungen bekennen, daß Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters.“

Für uns stellt Paulus Jesus nicht als Gott, Vater, vor, sondern als Herr.

1. Korinther 1,3:“Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus!“


Der Auftrag Jesu

Der Auftrag Jesu war, die verlorenen Menschen wieder als Kinder zu Gott Vater zurück zu führen durch seinen stellvertretenden Opfertod am Kreuz.

Johannes 14,6:Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater als nur durch mich!“

Gott, der Vater, ist heilig. Deshalb kann nichts Unheiliges oder Unreines, nicht der geringste Ansatz von Sünde in seiner Gegenwart bestehen. Deshalb kann nur der in die Gegenwart des Vaters kommen, der durch das Blut Jesu rein gewaschen ist von seinen Sünden.

Kinder Gottes

Da Gott Vater ist, können wir nur als seine Kinder zu ihm eine Beziehung haben. Deshalb sagt Jesus:

Lukas,18,17:“Wahrlich, ich sage euch: Wer das Reich Gottes nicht annimmt wie ein Kind, wird gar nicht hineinkommen!“

Oft wird behauptet, dass alle Menschen Gottes Kinder sind. Wie bei allem, so auch hier, stellt sich die Frage, mit welchem Inhalt wir Begriffe füllen. Wenn wir unter dem Begriff einfach verstehen, dass wir Gottes Geschöpfe sind, dann stimmt diese Aussage. Doch müssen wir auch dazu fügen, dass wir seit dem Sündenfall gefallene Kinder Gottes sind, welche von Gott getrennt sind.

Wenn das Neue Testament jedoch von Kinder Gottes spricht, dann meint es Menschen, die Jesus Christus als ihren Herrn und Erlöser durch Busse, Wassertaufe und Erfüllung mit dem Heiligen Geist angenommen, und so eine Wiedergeburt erlebt haben.

Johannes 1,12-13:“Allen aber, die ihn aufnahmen, denen gab er das Anrecht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben; die nicht aus dem Blut, noch aus dem Willen des Fleisches, noch aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind.“

Im Gegensatz zur natürlichen Geburt, können/müssen wir uns zur Wiedergeburt entscheiden. Eine Wiedergeburt ist nur möglich, wenn wir uns entscheiden, Jesus Christus aufzunehmen. Und zur Aufnahme von Jesus Christus, zur Annahme seines Erlösungswerkes gehört Busse, Wassertaufe und die Erfüllung mit dem Heiligen Geist.

Apostelgeschichte 2,38:“Da sprach Petrus zu ihnen: Tut Buße, und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung der Sünden; so werdet ihr die Gabe des Heiligen Geistes empfangen.“

Aber mehr als diese Entscheidung (und die konsequente Ausführung dieser Entscheidung) braucht es nicht. Das Kindsein kann man sich nicht verdienen. Kind oder Sohn oder Tochter ist nicht eine Auszeichnung für eine besondere Leistung oder vorbildliches Verhalten. Natürlich freut sich der Himmlische Vater so wie wir irdischen Eltern auch über gute Leistungen und vorbildliches Verhalten unserer Kinder. Aber wir sind und bleiben Kinder unserer irdischen Eltern und auch unseres Himmlischen Vaters, ob wir uns gut oder nicht so gut verhalten.

Aber auch hier im Gegensatz zu unserer Kindschaft zu irdischen Eltern, welche wir nicht durch eine Entscheidung aufheben können, da wir auch ohne unsere Entscheidung Kinder unserer irdischen Eltern geworden sind, können wir die Kindschaft zu unserem Himmlischen Vater durch eine bewusste Entscheidung wieder aufheben, wie wir durch eine bewusste Entscheidung Kinder des Himmlischen Vaters geworden sind. Dies geschieht auch, indem wir über längere Zeit in einer bewussten Sünde verharren.

Hebräer 10,26:“Denn wenn wir mutwillig sündigen, nachdem wir die Erkenntnis der Wahrheit empfangen haben, so bleibt für die Sünden kein Opfer mehr übrig, sondern nur ein schreckliches Erwarten des Gerichts und ein Zorneseifer des Feuers, der die Widerspenstigen verzehren wird.“

Das bedeutet aber in keinster Weise, dass wir als wiedergeborene Kinder Gottes Angst haben müssen, die Kindschaft ohne unseren ausdrücklichen Willen zu verlieren.

Dazu gibt es viele Bibelstellen wie:

Johannes 10,27:“Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir nach; und ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie werden in Ewigkeit nicht verlorengehen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen. Mein Vater, der sie mir gegeben hat, ist größer als alle, und niemand kann sie aus der Hand meines Vaters reißen. Ich und der Vater sind eins.“

Der vollkommene Schutz des Himmlischen Vaters

Unser himmlischer Vater ist allwissend, allgegenwärtig und allmächtig. Deshalb ist sein Schutz vollkommen. Es kennt uns viel besser, als wir uns selber kennen und weiss deshalb auch viel besser, was wir brauchen und was wir nicht brauchen.

Wer weiss schon, wieviele Haare wir auf dem Kopf haben, ausser denjenigen, welche eine Glatze haben? Unser Vater im Himmel weiss es.

Lukas 12,4-7:“Ich sage aber euch, meinen Freunden: Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten und danach nichts weiteres tun können. Ich will euch aber zeigen, wen ihr fürchten sollt: Fürchtet den, welcher, nachdem er getötet hat, auch Macht besitzt, in die Hölle zu werfen! Ja, ich sage euch, den fürchtet! Verkauft man nicht fünf Sperlinge um zwei Groschen? Und nicht ein einziger von ihnen ist vor Gott vergessen. Aber auch die Haare eures Hauptes sind alle gezählt. Darum fürchtet euch nicht! Ihr seid mehr wert als viele Sperlinge.“

Unser Himmlischer Vater hat absolut alles in Kontrolle bis ins kleinste Detail. Es geschieht uns absolut nichts, was nicht bei ihm durchgeht und uns zum Besten dienen muss.

Römer 8,28:“Wir wissen aber, daß denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach dem Vorsatz berufen sind.“

Das bedeutet aber absolut nicht, dass uns nichts Unangenehmes, nichts Schmerzvolles, nichts Schwieriges zustossen wird.

Im Gegenteil: Die Bibel versteckt solche Dinge nicht im Kleingedruckten, sondern sie spricht offen und häufig davon. Beispiele:

Jakobus 1,2:“Meine Brüder, achtet es für lauter Freude, wenn ihr in mancherlei Anfechtungen geratet, da ihr ja wißt, daß die Bewährung eures Glaubens standhaftes Ausharren bewirkt. Das standhafte Ausharren aber soll ein vollkommenes Werk haben, damit ihr vollkomme und vollständig seid und es euch an nichts mangelt.“

Johannes 16,33:“Dies habe ich zu euch geredet, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt habt ihr Bedrängnis; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden!“

Matthäus 10,17:“Hütet euch aber vor den Menschen! Denn sie werden euch den Gerichten ausliefern, und in ihren Synagogen werden sie euch geißeln; auch vor Fürsten und Könige wird man euch führen um meinetwillen, ihnen und den Heiden zum Zeugnis.“

Matthäus 5,11:“Glückselig seid ihr, wenn sie euch schmähen und verfolgen und lügnerisch jegliches böse Wort gegen euch reden um meinetwillen! Freut euch und jubelt, denn euer Lohn ist groß im Himmel; denn ebenso haben sie die Propheten verfolgt, die vor euch gewesen sind.“

2. Timotheus 2,12:“Und alle, die gottesfürchtig leben wollen in Christus Jesus, werden Verfolgung erleiden.“

Waisenkinder lernen, sich selber zu schützen. Doch wer um den vollkommenen Schutz des Himmlischen Vaters weiss, der kann auf solchen Selbstschutz verzichten. Oft verhindern wir mit unseren oft ungeschickten Versuchen, uns selbst zu schützen, das Wirken Gottes an uns, wie es für uns das Beste wäre.


Das Erbe der Kinder Gottes

Als Kinder Gottes sind wir auch Erben.

Römer 8,17:Wenn wir aber Kinder sind, so sind wir auch Erben, nämlich Erben Gottes und Miterben des Christus; wenn wir wirklich mit ihm leiden, damit wir auch mit ihm verherrlicht werden.“

Wir erben das ewige Leben.

Matthäus 19,29:“Und jeder, der Häuser oder Brüder oder Schwestern oder Vater oder Mutter oder Frau oder Kinder oder Äcker verlassen hat um meines Namens willen, der wird es hundertfältig empfangen und das ewige Leben erben.“

Wir erben das Reich Gottes.

1. Korinther 6,9:“Wißt ihr denn nicht, daß Ungerechte das Reich Gottes nicht erben werden? Irrt euch nicht: Weder Unzüchtige noch Götzendiener, weder Ehebrecher noch Weichlinge, noch Knabenschänder.“

Man beachte, dass Paulus das Erben des Reiches Gottes als etwas Zukünftiges beschreibt. Ganz viele andere Bibelstellen beschreiben das Reich Gottes ebenfalls als etwas Zukünftiges.

Als Jesus vor Pilatus steht, erklärt er unmissverständlich, dass sein Reich nicht von dieser Welt ist.


Johannes 18,36:“Jesus antwortete: Mein Reich ist nicht von dieser Welt; wäre mein Reich von dieser Welt, so hätten meine Diener gekämpft, damit ich den Juden nicht ausgeliefert würde; nun aber ist mein Reich nicht von hier.“

Dann gibt es jedoch auch einige Bibelstellen, wo das Reich Gottes als etwas Gegenwärtiges beschrieben wird und andere, die zumindest so gedeutet werden können.

Lukas 17,18:“Man wird nicht sagen: Siehe hier! oder: Siehe dort! Denn siehe, das Reich Gottes ist mitten unter euch.“

Lukas 11,20:“Wenn ich aber die Dämonen durch den Finger Gottes austreibe, so ist ja das Reich Gottes zu euch gekommen!“

Zusammenfassend können wir sagen, dass das Reich Gottes schwerpunktmässig ewig und zukünftig und nicht von dieser Welt ist. Aber in dieser Welt dürfen wir bereits etwas von seinem Licht sehen. Dies wenn Dämonen ausgetrieben werden. Auch haben wir als Kinder Gottes das Angeld des Heiligen Geistes empfangen und haben uns der Herrschaft Jesu Christi unterstellt. In diesem Sinne leben wir bereits im Reich Gottes und sind Botschafter des Reiches Gottes in dieser Welt.

Der Schwerpunkt der Zukünftigkeit ergibt sich auch schon allein aus der Tatsache, dass unser Leben hier auf dieser Erde ein Hauch ist im Vergleich zur Ewigkeit. Als Kinder Gottes haben wir eine ewige Berufung.

Paulus schreibt:

Römer 8,18:“Denn ich bin überzeugt, daß die Leiden der jetzigen Zeit nicht ins Gewicht fallen gegenüber der Herrlichkeit, die an uns geoffenbart werden soll.“

Die Liebe des Himmlischen Vaters

Gott, der Vater, liebt alle seine Kinder. Das ist keine Frage. Er kann gar nicht anders, denn er ist Liebe. Sein Wesen ist Liebe.

1. Johannes 4,8:“Wer nicht liebt, der hat Gott nicht erkannt; denn Gott ist Liebe.“

Nur sieht seine Liebe zu seinen Kindern manchmal anders aus, als es den Kindern lieb ist.

So heisst es in Hebräer 12,6-7:“Denn wen der Herr lieb hat, den züchtigt er, und er schlägt jeden Sohn, den er annimmt.

Wenn ihr Züchtigung erduldet, so behandelt euch Gott ja als Söhne; denn wo ist ein Sohn, den der Vater nicht züchtigt?“

Welches Kind liebt es schon, gezüchtigt zu werden. So war ich dankbar, einen irdischen Vater gehabt zu haben, der mich kaum gezüchtigt hatte. Doch im Nachhinein musste ich erkennen, dass mich etwas mehr Züchtigung und Erziehung mich besser auf das Leben vorbereitet hätte.

Ich meine hier nicht Züchtigung oder Strafe, die Eltern manchmal ihren Kindern zukommen lassen, weil sie ihre Nerven verloren haben. Der Himmlische Vater züchtigt seine Kinder nicht, weil er die Nerven verloren hat, sondern, weil er eine Vision für seine Söhne und Töchter im Herzen trägt, weil er seinen Charakter in ihnen formen möchte. Und dies ist Ausdruck einer tiefen Wertschätzung, die er gegenüber seinen Kindern hat.

Ich stehe noch nicht an dem Punkt, dass ich mich jedes Mal von Herzen freue, wenn ich in meinem Leben in so einer Züchtigungsphase drin stecke. Oft tut es weh, und es passt mir gar nicht. Es geht mir gegen den Strich. Ja, es geht gegen meine fleischlichen Wünsche nach Macht und Ehre.

Aber ich lerne, mich daran zu freuen, dass ich einen Vater im Himmel habe, der eine solch hohe Vision oder Berufung für mich im Herzen trägt und mich deshalb auch nicht vor Züchtigungen verschont.

David schreibt im bekannten Psalm 23 vom guten Hirten:

Psalm 23,4:“Und wenn ich auch wanderte durchs Tal des Todesschattens, so fürchte ich kein Unglück, denn du bist bei mir; dein Stecken und dein Stab, die trösten mich.“

Natürlich wäre es dem Himmlischen Vater viel lieber und mir auch, wenn er mich ohne Züchtigung, einfach mit seinem Licht und seiner Wahrheit leiten könnte, wie es so schön heisst in

Psalm 43,3:“Sende dein Licht und deine Wahrheit, daß sie mich leiten, mich bringen zu deinem heiligen Berg und zu deinen Wohnungen“

Die Liebe des Himmlischen Vaters ist nicht darauf ausgerichtet, uns zu züchtigen. Aber aus Liebe kann er die notwendige Züchtigung nicht auslassen. Aber er freut sich vielmehr, seinen Kindern Gutes zu tun.

Römer 8,23:“Er, der sogar seinen eigenen Sohn nicht verschont hat, sondern ihn für uns alle dahingegeben hat, wie sollte er uns mit ihm nicht auch alles schenken?“

3. Johannes 1:“Lieber, ich wünsche dir in allen Dingen Wohlergehen und Gesundheit, so wie es deiner Seele wohlgeht.“


Lukas 11,13:Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben versteht, wieviel mehr wird der Vater im Himmel [den] Heiligen Geist denen geben, die ihn bitten!“

Was bedeutet es, ein Kind des Himmlischen Vaters zu sein?

Es gibt keine grössere Ehre für uns Menschen, als ein Kind des Himmlischen Vaters zu sein. Deshalb schmälert es unsere Ehre, wenn wir unsere Identität von dem abhängig machen wollen, von dem was Menschen über uns denken oder wir selbst über uns denken. Keine menschliche Auszeichnung kommt auch nur ansatzweise an das heran, was es heisst, ein Sohn oder eine Tochter Gottes zu sein.

Als Kinder Gottes haben wir die hohe Berufung, den Charakter des Himmlischen Vaters zu wiederspiegeln. Auch wenn es dazu unsere willige Mithilfe braucht, so dürfen wir uns doch entspannen in dem Wissen, dass dies zur Hauptsache, das Werk des Himmlischen Vaters an uns ist. Kindererziehung ist die Aufgabe der Eltern und nicht der Kinder, auch wenn es die Bereitschaft zum Gehorsam gegenüber den Eltern braucht.

Paulus schreibt:

Philipper 1,6:“weil ich davon überzeugt bin, daß der, welcher in euch ein gutes Werk angefangen hat, es auch vollenden wird bis auf den Tag Jesu Christi.“

Wir dürfen auf jede Form des Selbstschutzes und der Selbstverteidigung verzichten im Wissen, dass wir unter dem vollkommenen Schutz des Himmlischen Vaters stehen.

Und vor allem als Kinder Gottes dürfen wir uns auf unser riesiges Erbe freuen, als Kinder Gottes in alle Ewigkeit in seinem Reich von unvorstellbarer Herrlichkeit zu leben.

Unsere Hauptaufgabe ist, im Glauben anzunehmen und dafür dankbar zu sein, was der Himmlische Vater uns durch seinen Sohn Jesus Christus alles geschenkt hat.

Epheser 5,15-20:Seht nun darauf, wie ihr mit Sorgfalt wandelt, nicht als Unweise, sondern als Weise; und kauft die Zeit aus, denn die Tage sind böse. Darum seid nicht unverständig, sondern seid verständig, was der Wille des Herrn ist! Und berauscht euch nicht mit Wein, was Ausschweifung ist, sondern werdet voll Geistes; redet zueinander mit Psalmen und Lobgesängen und geistlichen Liedern; singt und spielt dem Herrn in eurem Herzen; sagt allezeit Gott, dem Vater, Dank für alles, in dem Namen unseres Herrn Jesus Christus.“