Gedanken zum 5-fältigen Dienst

Ein Königreich

Gemäss Kolosser 1,13 sind wir errettet aus dem Reich der Finsternis und in das Reich des Sohnes seiner Liebe versetzt. Damit ist Jesus gemeint. Das Reich Gottes ist ein Königreich, wo Jesus der König ist.

Absolute Autorität

Nur Jesus hat absolute Autorität in diesem Königreich. Dies bedeutet, dass Jesus allein Regierungsgewalt hat. Er ist der absolute Herrscher. Vor ihm muss sich beugen jedes Knie und jede Zunge muss bekennen, dass Jesus der Herr ist gemäss Philipper 2,10.

In Johannes 13 zeigt Jesus auf eindrückliche Weise wie er seine Herrschaft ausübt: Er wischt den Jüngern die Füsse, die Arbeit, die notwendig war, aber niemand machen wollte, weil es die unterste Sklavenarbeit war. Aber er stellt auch klar, dass er allein der Meister ist und alle seine Jünger Brüder.

Delegierte Autorität

Jesus selbst hat seine Autorität vom Himmlischen Vater erhalten. Und Jesus, der absolute Autorität besitzt, kann diese Autorität auch gebrauchen, indem er Autorität an Menschen delegiert.

So sagt er zu Petrus in Matthäus 16,18: „Du bist Petrus und auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen.“ Und in Vers 19: Und ich will dir die Schlüssel des Reiches der Himmel geben. Und was Du auf Erden binden wirst, soll im Himmel gebunden sein und was Du auf Erden löst, soll im Himmel gelöst sein.

In Johannes 21,15-17 beauftragt Jesus Petrus dreimal die Schafe von Jesus zu hüten. Damit setzt er ihn als Hirten ein.

In Epheser 4,11 schreibt Paulus, dass Jesus der Gemeinde Apostel, Propheten, Evangelisten, Hirten und Lehrer gegeben hat. Diese haben den Auftrag, die Gemeinde zuzurüsten. Dazu haben sie von Jesus Vollmacht bekommen.

Salbung

Christus ist die lateinische Ûbersetzung von dem hebräischen Messias und bedeutet Gesalbter. Jesus wurde vom Vater gesandt und von ihm zu diesem Auftrag gesalbt. Salbung bedeutet die Kraft Gottes, die Vollmacht Gottes. Wenn Jesus jemand sendet, dann bevollmächtigt er ihn auch, dann salbt er ihn auch. Er darf diesen Auftrag in der Autorität Gottes, in der Kraft Gottes ausführen. Er darf ihn nicht in eigener Kraft ausführen oder im eigenen Namen, in der eigenen Autorität.

Fundament der Apostel und Propheten

In Epheser 2,20 beschreibt Paulus die Christen als ein geistliches Haus, welches auf dem Fundament der Apostel und Propheten aufgebaut ist, wo Christus der Eckstein ist.

Der Eckstein ist der erste Stein, der gelegt wird. An ihm werden alle restlichen Fundamentsteine exakt ausgerichtet.

Wer sind diese Apostel und Propheten. Sind es die alttestamentlichen Propheten, welche auf Christus hingewiesen haben und die ersten Apostel, welche die drei Jahre mit Jesus gelebt haben und ausgesandt wurden, das Evangelium zu verkünden?

Ohne Zweifel haben die alttestamentlichen Propheten mit ihren Prophetien auf Jesus eine wichtige Vorarbeit für die Gemeinde geleistet. Aber die Tatsache, dass Paulus zuerst die Apostel erwähnt und dann die Propheten muss bedeuten, dass hier neutestamentliche Propheten gemeint sein müssen.

Ohne Zweifel haben nach der Ausgiessung des Heiligen Geistes an Pfingsten die Apostel, welche mit Jesus gelebt hatten, das Fundament der Gemeinde mit ihrer Lehre gelegt. Doch heisst das, dass wir heute keine Apostel mehr brauchen?

In Epheser 4,13 lesen wir, dass der 5-fältige Dienst gegeben ist bis wir alle zur Einheit des Glaubens, der Erkenntnis des Sohnes Gottes gelangen, zur vollkommenen Mannesreife, zum Mass der vollen Grösse des Christus.

Wenn dieses Ziel erreicht ist, dann brauchen wir tatsächlich keine Apostel und Propheten mehr, auch keine Evangelisten, Hirten und Lehrer. Aber haben wir tatsächlich dieses Ziel erreicht? Da genügt ein nüchterner Blick auf mein eigenes Leben, um diese Frage mit einem klaren Nein zu beantworten.

Und Jesus wird in seiner Liebe und Geduld nicht aufhören, Apostel, Propheten, Evangelisten, Hirten und Lehrer zu berufen und einzusetzen, bis dieses Ziel erreicht ist.

Gesalbte Menschen

Manche Bibelausleger zählen den 5-fältigen Dienst einfach zu den Geistesgaben, nach denen wir uns alle ausstrecken sollen gemäss 1. Korinther 12-14. Für sie sind es Salbungen, die in jedem Gläubigen wirksam sein können.

Jesus war der vollkommene Apostel, Prophet, Evangelist, Hirt und Lehrer. Und wenn wir alle in sein Bild verwandelt werden sollen, dann soll auch in jedem von uns das Apostolische, Prophetische, Evangelistische, Hirtliche und die Lehrgabe sichtbar werden.

Aber sind wir deshalb alle als Apostel, Propheten, Evangelisten, Hirten oder Lehrer berufen?

In einer Schule gibt es Sprachlehrer, Mathematiklehrer und Werklehrer, etc. Alle Schüler sollen in all diesen Fächern gut werden. Aber nur einige von ihnen werden wieder Lehrer werden.

So ist es auch mit dem 5-fachen Dienst. Wir sollen von jedem Dienst für unsere spezifische Aufgabe zugerüstet werden. Aber nur einige sind für einen fünffältigen Dienst berufen.

Souveräne Gnadenwahl

Gottes Reich ist ein Königreich. Und nur Jesus selbst kann Autorität delegieren. Das heisst, nur er selbst kann Apostel, Propheten, Evangelisten, Hirten und Lehrer einsetzen.

Und Jesus wählt oft Menschen für diese Dienste aus, die wir nicht gewählt hätten. Gemäss 1. Korinther 1,26-28 hat Gott das Törichte und Schwache von dieser Welt erwählt, damit er allen Ruhm erhält. Unter den 12 Jüngern war kein einziger ein Pharisäer oder Schriftgelehrter, sondern einfache Fischer und dann noch ein verachteter Zöllner. Unter seinen Jüngerinnen war eine ehemalige Prostituierte und die Frau eines Verwalters des Herodes.

Und dann erwählte Jesus einen Saulus zum Apostel für die Heiden, ausgerechnet den, der sich vorgenommen hatte diese Sekte der Christen auszurotten und bereits viele ins Gefängnis geworfen hatte und dafür sorgte, dass sie getötet wurden. Aber er musste vom Saulus (Fürst) zum Paulus (Geringer) werden, bis Gott ihn gebrauchen konnte.

Es ist nicht die Ausbildung, die jemand zu einem fünffältigen Dienst befähigt, sondern die Salbung, die Kraft Gottes. Damit meine ich nicht, dass eine Bibelschulausbildung oder ein Theologiestudium etwas Schlechtes ist.

Ein fünffältiger Dienst ist nicht ein Karriereziel, das man anstreben und sich dafür qualifizieren kann. Es ist Gottes souveräne Gnadenwahl.

Es ist gefährlich sich einen fünffältigen Dienst anzumassen. Wer tut, wozu er nicht beauftragt ist, ist genau so ungehorsam, wie der, der nicht tut, wozu er beauftragt ist. Unberufene Mitarbeiter richten mehr Schaden als Nutzen an.

Dienstfunktionen

Manche sagen, dass es sich beim fünffältigen Dienst um Funktionen und nicht um Ämter oder Dienste oder Stellungen handelt. Viele verneinen, dass es im Reich Gottes eine Hierarchie gibt.

Wenn wir das Wort Hierarchie mit Unterdrückung und Machtmissbrauch gleich setzen, wie dies in der Welt oft vorkommt, dann gibt es tatsächlich im Reich Gottes keine Hierarchie.

Aber im Reich Gottes gibt es ganz klare Ordnungen. Es gibt über- und untergeordnete Funktionen. Mit diesen Funktionen sind auch Stellungen und Dienste oder Ämter verbunden.

In der geistlichen Welt läuft vieles so wie in der sichtbaren Welt. In der sichtbaren Welt kann keine Organisation funktionieren ohne klar definierte Aufgaben- und Autoritätsbereiche.

Wie wir ganz klar in Daniel 10 sehen gibt es Engelsfürsten und auch Fürsten der gefallenen Engel (Dämonen). Es gibt eine Hierarchie im Reich Gottes und auch im Reich Satans. Wer das Wort Hierarchie vermeiden will, kann von über- und untergeordneten Funktionen sprechen.

Gleichwertigkeit der Funktionen

Gemäss Matthäus 10,41 wird derjenige, der einen Propheten aufnimmt, weil er ein Prophet ist, den Lohn eines Propheten empfangen.

Einen Propheten aufzunehmen, bedeutet für seine materiellen Bedürfnisse zu sorgen. Das heisst doch, dass diese praktische Arbeit in den Augen Gottes genau gleichwertig ist, wie der Dienst des Propheten.

Als die siebzig von ihrem Auftrag zurück kamen und voll Freude erzählten, dass ihnen die Dämonen untertan waren, unterwies sie Jesus, sich nicht darüber zu freuen, sondern dass ihre Namen im Buch des Lebens stehen.

Der Dienst und die Salbung im Dienst macht niemanden wertvoller. Der Grund unserer Freude soll sein, dass wir erlöst sind. Das Opfer Jesu allein macht uns wertvoll. Das soll unsere Identität sein und nicht unser Dienst.

Unterschiedliche Beziehungen

Sowie es über- und untergeordnete Funktionen gibt, so gibt es auch verschiedene Beziehungen. Eine Mutter hat zu ihren Kindern eine andere Beziehung als zu ihrem Ehemann. Ein Arbeiter hat zu seinen Arbeitskollegen eine andere Beziehung als zu seinem Chef. Es gibt eine Beziehung zu Menschen in übergeordneten Funktionen und eine Beziehung zu gleichgestellten Personen mit gleicher Funktion und es gibt eine Beziehung zu Menschen mit untergeordneten Funktionen.

Bevollmächtigung von oben und von unten

Jesus ist der Herr. Aber er zwingt seine Herrschaft niemandem auf. Jeder Mensch hat die Freiheit, sich seiner Herrschaft zu unterstellen oder nicht. Ich habe die Freiheit, Jesus zum Herrn meines Lebens zu machen.

Wenn ich Jesus zum Herr meines Lebens mache, dann erlaube ich ihm, in meinem Leben zu regieren. Jesus ist zwar auch der Herr, wenn ich mich nicht seiner Herrschaft unterordne. Aber der Segen seiner Herrschaft kann ich erst erleben, wenn ich mich seiner Herrschaft unterordne. Wenn ich mich gegen seine Herrschaft stelle, dann wähle ich die Herrschaft des Reiches der Finsternis, die Herrschaft Satans in meinem Leben.

Auch Menschen, die von Jesus delegierte Autorität bekommen haben, zwingen niemandem, sich ihrer Autorität unterzuordnen. Sie respektieren den freien Willen der Menschen. Deshalb können sie ihre von Gott gegebene Autorität erst ausüben, wenn Menschen sich freiwillig entscheiden, sich unter diese Autorität zu stellen.

Unterordnung um des Herrn willen

In Kolosser 3,22-24 gibt Paulus den Knechten die Anweisung, ihren Herren gehorsam zu sein und alles von Herzen für den Herrn Jesus zu tun und nicht den Menschen.

Wenn Jesus Autorität delegiert, dann müssen wir auch diese delegierte Autorität annehmen und sich ihr unterstellen. Wenn wir das nicht tun, dann rebellieren wir gegen seine absolute Autorität.

Wenn ich in der Schweiz lebe, dann bin ich unter der Autorität des Schweizerstaats. Ich muss den Anweisungen der Regierung gehorchen und dazu gehört auch, dass ich den Beamten, welche in einem gewissen Rahmen Autorität bekommen haben, in diesem Rahmen gehorche. Ich kann nicht einem Polizisten sagen, was Sie mir sagen, geht mich nichts an. Ich tue nur, was ich der Bundesrat mir höchst persönlich sagt.

So ist es auch im Reich Gottes.

Echte Apostel und Propheten erkennen

Echte Apostel und Propheten sind von Jesus eingesetzt. Sie haben sich nicht selbst ernannt. Sie haben ihr Leben total Jesus ausgeliefert. Sie sind in allem exakt auf den Eckstein Jesus ausgerichtet.

Jesus ist in ihrem Leben sichtbar. Jesus warnte vor falschen Propheten und sagte dass man die falschen und die richtigen an den Früchten erkennen kann. (Matthäus 7,15-20)

Paulus beschreibt in Galater 5,22 die Frucht des Geistes. Diese Beschreibung ist auch eine Beschreibung des Charakters von Jesus. Ein echter Apostel und ein echter Prophet hat einen jesusähnlichen Charakter.

Ein weiteres Erkennungszeichen ist die Salbung, die Kraft Gottes. Wenn Jesus jemand einen speziellen Auftrag gibt, dann rüstet er ihn auch mit der entsprechenden Kraft, Vollmacht oder Salbung aus.

Von den ersten Aposteln heisst es in Apostelgeschichte 5,12-16 dass Gott viele, man kann auch übersetzen grosse oder aussergewöhnliche Wunder, durch die Hände der Apostel tat. Wenn nur der Schatten von Petrus auf Kranke und von bösen Geistern Geplagte fiel, wurden diese gesund und befreit.

Auch wenn in Markus 16,17-18 Jesus allen verheisst, dass Krankenheilung und Dämonenaustreibung Zeichen sind, die allen Gläubigen folgen, so sehen wir doch dass dies bei den Aposteln in einem besonderen Mass der Fall war.

In 1. Korinther 2,4 schreibt Paulus, dass seine Verkündigung nicht in überredenden Worten von menschlicher Weisheit bestand, sondern in Erweisung des Geistes und der Kraft.

Eine gute Rednerbegabung oder eine natürliche Leiterschaftsbegabung (Alfatypen) sind kein Zeichen, dass jemand von Gott gesandt und bevollmächtigt ist. Die Kraft Gottes muss sichtbar werden durch Heilungen und Befreiungen.

Auch wenn ein echter Apostel Gemeinden gründet, so ist Gemeindegründung allein noch kein genügender Hinweis, dass jemand ein echter Apostel ist. Es ist auch ohne die Kraft Gottes möglich, fromme Organisationen und Bewegungen ins Leben zu rufen.

Wo längerfristig die Kraft Gottes, die Salbung nicht sichtbar wird, besteht höchstwahrscheinlich auch kein göttlicher Auftrag.

Praktische Anwendung

Wenn gemäss Epheser 2,20 das Fundament des geistlichen Hauses, der Gemeinde Apostel und Propheten sind, welche exakt auf den Grundstein Jesus ausgerichtet sind, dann fehlt jeder Gemeinde oder Gemeindebewegung ohne echte Apostel und Propheten das Fundament.

Das heisst, wenn ich zu einer Gemeinde gehören will, die auf einem guten Fundament steht, dann muss ich schauen, wo gesalbte Dienste sind.

Wenn man einen solchen Dienst gefunden hat, dann ist es gut, sich dort einzupflanzen. Das bedeutet sich dort einzuordnen, sich unter diesen Dienst zu stellen. Dies ist wichtig, um auch unter den Segen dieser Salbung zu kommen.

Dies braucht die Demut, sich von Menschen, die Gott als Gefäss für seine Salbung auserwählt hat, dienen zu lassen. Dazu gehört auch Lernbereitschaft.

Die erste Gemeinde blieb gemäss Apostelgeschichte 2,42 in der Lehre der Apostel. In der Lehre bleiben heisst zuhören und das Gehörte praktisch umzusetzen.

Weiter heisst es, dass sie in der Gemeinschaft blieben, im Brechen des Brotes und im Gebet. Gemeinschaft geschieht, in dem man den andern Anteil gibt, an dem, was man mit Jesus erlebt hat, also Zeugnis geben. Mit dem Brechen des Brotes kann das Abendmahl gemeint sein, aber auch das Teilen der Güter. Dies bedeutet Dienen mit seinen Gaben, dazu gehören auch die Finanzen. Zum Gebet gehört auch die Fürbitte füreinander, das gemeinsame Lob Gottes.

Die örtliche Gemeinde

Die erste Gemeinde war seit ihrer Geburt eine Megagemeinde mit 3000 Jüngern. Bald wuchs sie auf 5000. Weitere Zahlen finden wir nicht in der Bibel, ausser dem Hinweis, dass sie täglich wuchs. Es können bald einmal 10000 und mehr gewesen sein. Die Apostel lehrten im Tempel, das heisst in den Hallen Salomos.

Heute ist die Welt durch das Internet zum Dorf geworden. Auch wenn wir in unserer Nähe keinen gesalbten Dienst finden, können wir gesalbten Aposteln via Internet zuhören und gesalbte Lehre erhalten und unter ihre Salbung kommen. Möglicherweise hören und sehen wir dadurch sogar mehr als die ersten Christen bei einer Megaversammlung in den Hallen Salomos.

Persönliche Gemeinschaft erlebten die ersten Christen hin und her in den Häusern. Wie gross diese Zusammenkünfte waren, wird nicht beschrieben. Diese Treffen können von 2 bis 50 Personen variiert haben.

Solche Gemeinschaft in Kleingruppen ist am Ort oder auch via Internet möglich.

Natürlich ist es das Ziel, dass an jedem Ort Gemeinden entstehen, welche auf dem Fundament der Apostel und Propheten aufgebaut sind und auch Evangelisten, Hirten und Lehrer dienen.

Geistliche Vater- und Mutterschaft

Wir sehen in 1. Kor. 4,15, dass sich der Apostel Paulus als geistlicher Vater für die Korinther versteht. In 1.1 Johannes 2,1 spricht Johannes die Briefempfänger als seine Kinder oder Kindlein an. Auch dies zeigt, dass er sich als geistlicher Vater versteht.

Was ist dann aber mit Matthäus 23,8-9, wo Jesus den Jüngern die Anweisung gibt, dass sie sich nicht Rabbi, Vater oder Meister nennen lassen sollen?

Der Kontext ist, dass die Pharisäer es liebten, mit Rabbi angesprochen zu werden. Es geht hier also um das Thema Stolz und Ehrsucht.

Ein echter Vater sucht nicht seine Ehre, sondern es geht ihm um das Wohlergehen seiner Kinder. So schreibt Johannes im 3. Johannesbrief 1,4, dass er keine grössere Freude kennt, als wenn er hört, dass seine Kinder in der Wahrheit wandeln.

Paulus schreibt den Korinthern, dass sie viele Lehrmeister haben können, aber nur einen geistlichen Vater.

Es besteht ein Unterschied zwischen Lehrmeistern und einem Vater. Lehrmeister können wechseln. Ein Vater bleibt. Der Vater will ein Erbe den Söhnen und Töchtern weiter geben. Bei Lehrmeistern gibt es kein Erbe.

Das Angebot an Lehre ist durch das Internet und das Angebot von Büchern sehr gross geworden. Viele Christen gehen noch irgendwo in eine Gemeinde, aber holen sich ihre geistliche Nahrung vom Internet. Sie hören die verschiedensten christlichen Lehrer an.

Es ist wie auf einem Markt mit vielen Marktständen. Die Auswahl ist gross und man kann sich holen, was einem entspricht. Dabei ist die Versuchung gross, dass man einfach herauspickt, was man gerne hören möchte. Man bleibt dadurch auch immer in der Haltung des Beurteilens. So stellt man sich über die Lehrer. Man kann so sicher viel Gutes lernen. Aber man erlebt keine geistliche Vaterschaft.

Ein echter Vater erzieht seine Kinder, weil er sie liebt. Er sagt ihnen auch Dinge, die sie nicht gerne hören, weil er weiss, dass dies wichtig für ihr Wachstum ist.

Es ist wie im Sport. Keiner kommt im Sport weit ohne einen guten Trainer. Dieser Trainer fordert heraus, oft bis es weh tut. Auch die besten Lehrbücher können einen guten Trainer nicht ersetzen.

Es ist wichtig, dass wir einen geistlichen Vater oder eine geistliche Mutter haben. Apostel sind geistliche Väter oder Mütter. Es geht dabei nicht unbedingt um eine 1 zu 1 Begleitung. Es geht um die Entscheidung, bei einem gesalbten Dienst zu bleiben und von einem Dienst geistliche Vater- oder Mutterschaft zu bekommen, von einem Dienst trainiert zu werden.

Persönliche Beziehung zu Jesus und Beziehung zur Gemeinde

Steht so ein geistlicher Vater oder eine geistliche Mutter nicht zwischen unserer Beziehung zu Jesus?

Als Jünger von Jesus bilden wir einen Leib. (Römer 12, 1. Korinther 12) Seit der Himmelfahrt und Pfingsten, der Geburt der Gemeinde lebt Jesus in diesem Leib auf der Erde. Jeder einzelne Jünger ist ein Glied an diesem Leib.

Bei einem natürlichen Leib sind die einzelnen Glieder durch das Nervensystem direkt mit dem Haupt verbunden. Aber sie sind durch das Skelett auch untereinander verbunden. Die Gelenke spielen für eine Handlung eine entscheidende Rolle. Hier wird auch die Abhängigkeit der einzelnen Glieder voneinander sichtbar. Damit die Hand an einem bestimmten Ort eine bestimmte Handlung ausführen kann, braucht es auch die andern Glieder. Es braucht die Füsse, um zum richtigen Ort zu gehen. Und es braucht auch das Achsel- das Ellbogen- und das Handgelenk.

Das Nervensystem können wir als die direkte Beziehung zu Jesus anschauen. Diese ist sehr wichtig. Ohne diese direkte Verbindung zum Haupt (Jesus) ist ein Glied gelähmt. Ohne eine direkte, persönliche Beziehung zu Jesus sind wir lahme Glieder am Leib. Das Skelett können wir als unsere Beziehung zum Leib anschauen. Nur in der Verbindung mit den andern Gliedern am Leib können wir unsere Bestimmung als Jünger Jesu in dieser Welt erfüllen.

Wir sind als Jünger Jesu mit andern Gliedern verbunden. Wir sind keine unabhängigen Glieder. Wir sind voneinander abhängig. In diesem Sinne sind wir unselbständig. Aber das bedeutet nicht, dass wir unmündig sind.

Auch im Natürlichen ist es so. Wenn ein Kind erwachsen wird, dann soll es ein verantwortungsvolles Glied in der Gesellschaft sein, von der es in vieler Hinsicht abhängig bleibt.

Guten Morgen

Zwei sehr gute Gründe für einen sehr guten Tag! Erstens: Du bist wunderbar erschaffen. Zweitens: Du bist wunderbar erlöst. Das heisst Jesus ist gekommen, um allen Schaden wieder gut zu machen und Dir ein neues, ewiges Leben zu schenken.

Ich freue mich, dass mich bei dieser Aufnahme drei meiner Söhne mit ihren Gaben unterstützt haben: David mit Gitarre und Bass, Samuel mit Schlagzeug und Jonathan mit Gesangscoaching.

Bruch mit Verstand di Verstand

Der Verstand ist eine wunderbare Gabe Gottes. Es ist grossartig, was der Mensch mit seinem Verstand alles tun kann. So sind zum Beispiel die ganzen technischen Errungenschaften eine Frucht seines Verstandes.

Doch der Verstand hat auch seine Grenzen. Und wenn wir den Verstand über seine Grenzen hinaus gebrauchen wollen, dann kommt es nicht gut. So ist es auch mit allen Maschinen und Geräten, die wir Menschen zu einem Zweck geschaffen haben. Wenn wir sie für einen andern Zweck brauchen wollen, dann kann es schwierig werden, weil sie nicht dazu geschaffen sind. Wenn wir ein Auto zum Fliegen benutzen wollen, dann kommt es nicht gut. Auch ein Gleitschirm kann nur unter bestimmten Wetterbedingungen gebraucht werden. Stimmen diese Bedingungen nicht, wird es gefährlich.

So gibt es Dinge für die unser Verstand nicht geschaffen ist. So können wir die Grundfragen unseres Lebens «Woher komme ich?» «Wer bin ich?» «Wohin gehe ich?» mit unserem Verstand allein nicht beantworten. Wir können zwar mit unserem Verstand uns Antworten auf diese Fragen zurecht zimmern. Wir können Theorien aufstellen. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass sie stimmen, ist sehr gering.

Zur Beantwortung dieser Fragen sind wir auf Offenbarung angewiesen, welche Gott uns gibt. Deshalb hat Gott mit dem Volk Israel Geschichte geschrieben, um allen Menschen zu zeigen wer er ist. Deshalb ist Jesus auf diese Erde gekommen, um uns das liebende Herz des Himmlischen Vaters zu offenbaren.

Wir haben die Bibel, wo wir lesen können, wie Gott sich in der Vergangenheit Menschen offenbart hat. Wir haben von Menschen in der heutigen Zeit Zeugnisse, wie sie Gott erlebt haben. Durch Videos, Audios, Bücher oder persönliche Begegnungen können wir sehen und hören, wie Gott sich heute Menschen offenbart.

Und auch Dir kann sich Gott ganz persönlich offenbaren. Er hat in seinem Wort, der Bibel verheissen, dass er sich finden lassen will von dem, der ihn ernsthaft sucht. Wenn es Dein Herzensanliegen ist, diesen Gott kennen zu lernen, bitte ihn einfach darum, sich Dir ganz persönlich zu offenbaren.

Was es braucht, um Gott zu erkennen, ist die Erkenntnis, dass unser Verstand nicht Gott ist. Jesus beginnt die Bergpredigt in Matthäus 5 mit den Worten: Glücklich sind die geistlich Armen, denn ihnen gehört das Reich Gottes. Geistlich arm sein bedeutet, sich einzugestehen, dass wir die Grundfragen des Lebens nicht mit unserem Verstand beantworten können, sondern dazu die Offenbarung Gottes brauchen.

Dazu ein kleines Liedlein:

Religionsneutral?

Über den Glauben spricht man nicht. Glauben ist Privatsache. Wir sind religionsneutral. An vielen Orten scheint das ein ungeschriebenes Gesetz zu sein. Mancherorts wird es auch offen deklariert. Aber wenn man wütend ist wegen der Handlungsweise des andern kommt es vor, dass die Frage dann recht aggressiv gestellt wird: Was glaubst du eigentlich?

Man übersieht, dass hinter jeder Handlungsweise ein Glaube, ein Welt- , Menschen- und Gottesbild steht. Vielleicht ist man sich dessen nicht bewusst. Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass es so ist.

Wenn man wütend ist, ist es nicht der beste Moment, um die Glaubensfrage zu stellen. Ich meine, es wäre besser in einem ruhigeren Moment. Ein Gespräch über den Glauben hilft auch, sich selber bewusst zu werden, was man eigentlich glaubt.

Ein kurzes Liedlein zum Thema

Der beste Spiegel

Ich darf euch heute den besten Spiegel der Welt präsentieren. Einmal ist er der beste, weil er die Wirklichkeit absolut perfekt widerspiegelt.

Und zum andern sehen wir in keinem Spiegel so gut aus, wie in diesem.

Dieser Spiegel ist das Wort Gottes.

In einem normalen Spiegel sehen wir einfach unser äusseres Erscheinungsbild, unseren Körper. Natürlich schimmert durch diesen auch etwas vom inneren Menschen durch.

Aber im Wort Gottes können wir sehen, wie wir im Geist aussehen. Dabei ist es bedeutungsvoll zu wissen, dass wir im Kern geistliche Wesen sind. Wir sind Geist und haben eine Seele und einen Körper.

Paulus vergleicht seinen Körper mit einem Zelt, in dem er lebt.

2. Kor. 5,2:“Denn in diesem Zelt seufzen wir vor Sehnsucht danach, mit unserer Behausung, die vom Himmel ist, überkleidet zu werden.“

Jakobus vergleicht in Jakobus 1,22-23 einen Christ, welcher das Wort Gottes nur hört, aber nicht tut mit einem Mann, der sein natürliches Angesicht im Spiegel ansieht, wegläuft und bald vergessen hat, wie er ausgesehen hat.

Jak. 1,22-23:“Seid aber Täter des Wortes und nicht bloß Hörer, die sich selbst betrügen. Denn wer [nur] Hörer des Wortes ist und nicht Täter, der gleicht einem Mann, der sein natürliches Angesicht im Spiegel anschaut.“

Nun wollen wir mal schauen, wie unser Geist im Spiegel des Wortes Gottes aussieht.

In Jakobus 1,17 lesen wir, dass jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk von oben herab, dem Vater der Lichter kommt.

Wenn der himmlische Vater etwas macht, dann ist es immer gut und vollkommen.

In Vers 18 fährt Jakobus dann weiter:“Nach seinem Willen hat er uns gezeugt durch das Wort der Wahrheit, damit wir gleichsam Erstlinge seiner Schöpfung seien.“

Wir sind durch den göttlichen Samen, das Wort Gottes gezeugt. In jedem Samen stecken alle Informationen für das Wesen, welches durch diesen Samen entstehen wird. In jedem Samen von einem Apfel steckt ein neuer Apfelbaum. Wir wissen auch, dass wenn ein natürlicher Mensch gezeugt wird, das heisst, der männliche Samen mit der weiblichen Eizelle zusammenkommt, schon fest gelegt ist, wie der neu entstandene Mensch werden wird, welche Grösse, welche Haarfarbe, welche Augenfarbe, welche Begabungen er bekommen wird. Alles ist da. Es muss nur noch wachsen.

Unser geistlicher Mensch wird durch Gott selbst durch sein Wort, seinen Samen gezeugt. Wir sind echte, gezeugte Kinder Gottes im Geist. Das heisst, dass wir die gleiche DNA haben wie er.

Wir sind in unserem Geist „ganz de Papä“. Auch Jesus war „ganz de Papä“. Er konnte von sich sagen: Wer mich sieht, der sieht den Vater.

Johannes 14,9:“Jesus spricht zu ihm: So lange Zeit bin ich bei euch, und du hast mich noch nicht erkannt, Philippus? Wer mich gesehen hat, der hat den Vater gesehen. Wie kannst du da sagen: Zeige uns den Vater?“

Im Geist sind wir eine vollkommen neue Schöpfung. Und wir sind vollkommen wie der Vater vollkommen ist, weil wir seine Kinder sind.

Wenn die Beschreibung der Liebe im Hohelied der Liebe eine Beschreibung des Charakters des Vaters und von Jesus ist, dann ist sie auch eine Beschreibung unseres Charakters.

1. Kor. 13,4-7: „Die Liebe ist langmütig und gütig, die Liebe beneidet nicht, die Liebe prahlt nicht, sie bläht sich nicht auf; sie ist nicht unanständig, sie sucht nicht das Ihre, sie läßt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu; sie freut sich nicht an der Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit; sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie erduldet alles.“

Ebenso verhält es sich mit der Frucht des Geistes in Galater 5,22: „Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Selbstbeherrschung.“

Und es verhält sich so mit allen andern Charaktereigenschaften Gottes.

Nun stellt sich aber die Frage: Wenn das stimmt, weshalb ist dies nicht sichtbarer im Leben von vielen Christen?

Hier ist es wichtig zu verstehen, dass wir zwar im Geist eine vollkommene neue Schöpfung sind, aber das bedeutet nicht, dass unser Herz, unsere Seele und unser Leib bereits von diesem neuen Leben durchdrungen sind.

Darum schreibt Jakobus in Vers 21:“Darum legt ab allen Schmutz und allen Rest von Bosheit und nehmt mit Sanftmut das euch eingepflanzte Wort auf, das die Kraft hat, eure Seelen zu erretten.“

Ja, sind wir denn nicht schon errettet. Weshalb müssen dann unsere Seelen noch errettet werden? Unser Geist ist errettet, aber unser Seelenleben ist deshalb noch nicht völlig neu geworden. Unsere Seele muss noch von der Errettung erfasst werden.

Wir können unsere Seelen nicht selber retten. Aber das Wort Gottes, das in unseren Geist gepflanzt ist, hat die Kraft, unsere Seelen zu erretten.

Was unsere Aufgabe jedoch ist, ist das Ablegen von Schmutz und allen Rest von Bosheit.

Wenn wir uns mit einer Kaffeemaschine (alte italienische Expressomaschine) vergleichen, dann ist der untere Teil der Geist. Dieser Teil wird mit klarem Wasser gefüllt. Der mittlere Teil, der mit Kaffee gefüllt wird, ist das Herz. Und der obere Teil ist die Seele und der Leib.

Wenn im mittleren Teil nur sauberer Kaffee reingefüllt ist, dann gibt es einen guten Kaffee. Wenn aber im mittleren Teil nicht nur guter Kaffee drin ist, sondern noch ein wenig Kot, Erbrochenes und faule Eier, etc., dann weiss ich nicht, wer diesen Kaffee noch trinken möchte,

Aber genau solchen Kaffee servieren wir unseren lieben Mitmenschen, wenn wir unsere Herzen nicht gereinigt haben.

Können wir denn unser Herz reinigen?

In Phil. 2,12-13 schreibt Paulus: „Verwirklicht eure Rettung mit Furcht und Zittern; denn Gott ist es, der sowohl das Wollen als auch das Vollbringen wirkt nach seinem Wohlgefallen.“

Die Reinigung des Herzens ist ein Zusammenwirken mit Gott. Es ist wichtig, dass wir ernsthaft danach verlangen. Denn Gott wird uns nicht von Schmutz reinigen, den wir gar nicht los werden wollen. Aber unsere Willenskraft reicht nicht. Da braucht es Gott der uns das Wollen und das Vollbringen schenkt.

Das Hören des Wortes Gottes allein nützt noch nichts. Es muss in unserem Leben sichtbar werden. Und das wird es, wenn wir es in die Tat umsetzen.

Dabei spielt das Schauen eine wichtige Rolle. Erst wenn wir sehen und verstehen, was wir als neue Schöpfung im Geist sind, werden wir auch als neue Schöpfung handeln können.

So funktioniert es auch mit materiellen Dingen. Ich kann zum Beispiel mein Smartphone nur in diesem Mass gebrauchen, wie ich sehe und verstehe, was es alles kann.

Wissenschaftler haben heraus gefunden, dass unser Herz nicht nur eine Pumpe ist, sondern Neutronen wie das Gehirn hat und in Bildern denken kann.

Jesus hat in seiner Verkündigung viele Bilder und Gleichnisse gebraucht, welche das Herz berühren.

Zum Beispiel in Matthäus 6,26, als er über das Nichtsorgen spricht, fordert er die Zuhörer auf:“Seht die Vögel des Himmels an: Sie säen nicht und ernten nicht, sie sammeln auch nicht in die Scheunen, und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. Seid ihr nicht viel mehr wert als sie?“

Ein Mann hatte, obwohl er bereits jahrelang Vollzeiter bei JmeM war, immer wieder starke Depressionen mit intensiven Selbstmordgedanken. All sein Kämpfen dagegen konnte ihm nicht weiter helfen. Da hatte seine Frau ein Lied von Gott für ihn empfangen. Es hiess: I’m a conquerer. I’m victorious, I’m reigning with Jesus. I’m sitting in heavenly places with him, with him. For the kingdom of God is within me, I know no defeat, only victory. For the kingdom of God is within me, I know no defeat, only forth and strength.

Übersetzt: Ich bin ein Überwinder. Ich bin siegreich. Ich regiere mit Jesus. Ich sitze an himmlischen Örtern mit ihm (Jesus). Weil das Reich Gottes in mir ist, kenne ich keine Niederlage, nur Sieg. Weil das Reich Gottes in mir ist, kenne ich keine Niederlage, nur Stärke und Kraft.

Zuerst sagte er zu seiner Frau: Das Lied kann ich nicht singen. Ich käme mir vor wie ein Lügner; denn ich erlebe das absolute Gegenteil. Doch dann konnte die Frau ihn überzeugen, das Lied trotzdem zu singen. Und je länger und mehr er es sang, desto mehr wurde es Realität in seinem Leben bis er schliesslich ganz frei wurde von seinen Depressionen und Selbstmordgedanken.

Was geschah? Er schaute zuerst in die falsche Richtung, nämlich auf seine Depressionen und Selbstmordgedanken und sagte sich: Diese muss ich loswerden. Das Lied jedoch half ihm, auf das zu schauen, was er in Christus war, auf die Wahrheit des Wortes Gottes. Und das Schauen auf diese Wahrheit veränderte ihn.

Unsere Gefühle, Erfahrungen, seelischen und körperlichen Defizite sind zwar real. Aber sie sind nicht die Wahrheit. Es sei denn, dass sie mit dem Wort Gottes übereinstimmen. Die Wahrheit ist das Wort Gottes. Und wenn unsere Gefühle und Erfahrungen etwas anderes sagen, dann lügen sie.

Viele Christen sagen von sich: Ich bin ein begnadigter Sünder. Und sie glauben, dass es normal ist und sogar Gottes Wille, dass sie weiterhin sündigen. Sie glauben, dass das Evangelium nur darin besteht, dass Jesus ihre Sünden vergeben hat und sie deshalb eines Tages in den Himmel kommen werden.

Das ist aber nur das halbe Evangelium. Jesus ist nicht nur am Kreuz für uns gestorben, um uns die Sünden vergeben zu können, sondern um uns von der Macht der Sünde und allen Krankheiten zu befreien.

1. Johannes 3,9:“Jeder, der aus Gott geboren ist, tut nicht Sünde; denn Sein Same bleibt in ihm, und er kann nicht sündigen, weil er aus Gott geboren ist.“

Es gäbe noch viel zu sagen zum Thema Gesundheit. Mehr dazu vielleicht ein nächstes Mal. Nur ganz ganz kurz: Unser Geist ist durch die Wiedergeburt vollkommen gesund. Und je mehr unsere Seele vom Geist durchdrungen wird, umso gesünder wird sie. Und je gesünder sie ist, desto grösseren gesundmachenden Einfluss übt sie auf den Körper aus. Das Gegenteil ist natürlich auch der Fall, je kränker die Seele ist, desto grösser ist der krankmachende Einfluss auf den Körper.

Zum Schluss möchte ich nochmals betonen, wie wichtig es ist, dass wir auf den neuen Menschen im Geist schauen, zu dem wir geworden ist, weil wir an das vollbrachte Werk Jesu am Kreuz glauben. Wenn wir in unserer Seele noch Dinge erkennen, die nicht dem neuen Menschen entsprechen, dann dürfen wir dies Jesus als Sünde bekennen und Jesus danken, dass wir einen erneuerten Geist haben, der nicht sündigen. Alle Selbstanklage und alle Versuche, uns selber zu verändern helfen uns nicht weiter. Das neue Leben bricht nur durch, wenn wir im Glauben auf das vollbrachte Werk am Kreuz schauen und sehen, wer wir in Christus wirklich sind.

Das vollkommene Gesetz der Freiheit

Jakobus braucht diese Bezeichnung in Jakobus 1,25 und meint damit das Evangelium.

Gesetz der Freiheit. Ist das nicht ein Widerspruch in sich selber? Engen Gesetze nicht unsere Freiheit ein?

Es stimmt zwar, dass uns Gesetze gewisse Dinge verbieten und damit unsere Freiheit einschränken. Aber gleichzeitig schenken sie uns Freiheit.

Als ich vor einigen Jahren in Indien war, staunte ich, wie der Verkehr dort funktioniert, respektive schlecht funktioniert. Es gibt zwar Verkehrsregeln. Aber es hält sich kaum jemand daran, weil jeder versucht, so schnell wie möglich vorwärts zu kommen. Und die Folge ist, dass alle nur noch sehr langsam und gefährlich vorwärts kommen. Und dies ist eine grössere Einschränkung der Freiheit, als wenn man sich an die Verkehrsregeln halten würde.

Warum können wir uns in der Schweiz noch relativ frei bewegen? Unsere Freiheit kommt daher, dass die Gesetze noch in einem hohen Mass eingehalten werden.

Es gibt keine grenzenlose Freiheit. Und Gesetze sind da, um uns ein grösstmögliches Mass an Freiheit zu ermöglichen.

Wer denkt: Freiheit ist, dass ich tun und lassen kann, was ich will, der wird bald merken, dass er die Konsequenzen seines Handeln zu spüren bekommt. Denn wenn er in seinem Freiheitswahn die Rechte und Freiheiten seiner Mitmenschen verletzt, werden diese entsprechend reagieren.

Und wie es im sozialen Leben Gesetze und Gesetzmässigkeiten gibt, so gibt es diese auch in der Natur. Wer wie ein Vogel frei mit seinem Gleitschirm in der Luft gleiten will, der muss die Gesetzmässigkeiten des Windes kennen und sich dementsprechend verhalten, sonst findet seine Freiheit ein rasches Ende.

Was bedeutet Freiheit? Wann ist ein Vogel frei? Ein Vogel ist frei, wenn er fliegen kann. Wann ist ein Wurm frei? Ein Wurm ist frei, wenn er kriechen kann. Jedes Tier ist frei, wenn es das leben kann, wozu Gott es geschaffen hat.

Und wann ist ein Mensch frei? Natürlich genau gleich. Ein Mensch ist frei, wenn er das leben kann, wozu Gott ihn geschaffen hat.

Und warum ist das Evangelium das vollkommene Gesetz der Freiheit?

Zunächst einmal: Was bedeutet das Wort Evangelium? Es kommt aus dem Griechischen und bedeutet: Die gute Nachricht oder die gute Botschaft.

Nun was bedeutet das Wort Gesetz? Und was sind Gesetzmässigkeiten? Das sind Dinge, die Gott einfach so gesetzt hat. Sie sind unumstösslich. Zum Beispiel das Gesetz der Schwerkraft. Ob es mir passt oder nicht; wenn ich es nicht berücksichtige, dann hat es Konsequenzen, die mir unliebsam sind. Wenn ich dagegen rebelliere und mich entscheide, das Teller nicht auf den Tisch, sondern in die Luft zu stellen, wie ich das mit einem Luftballon machen kann, dann wird es auf den Boden fallen.

Und die gute Nachricht ist, dass alles, was Gott gesetzt hat, seien es Naturgesetze oder Gesetze, die das Zusammenleben von uns Menschen regeln, vollkommen gut ist.

Als Schweizer sind wir ja stolz auf unsere Demokratie, die uns erlaubt, grossen Einfluss auf die Gesetzgebung zu nehmen. Das führt zu vielen Diskussionen und manchmal auch zu heftigen Debatten; denn was die einen als ein gutes Gesetz halten, beurteilen andere als ein schlechtes Gesetz. Und dann wird abgestimmt und wofür die Mehrheit stimmt gilt dann als Gesetz. Doch damit wird ein Gesetz für die, welche dagegen waren, nicht ein gutes Gesetz. Unsere Gesetzgebung ist also nicht vollkommen gut. Das Schweizergesetz ist kein vollkommenes Gesetz.

Aber Gottes Gesetzgebung ist vollkommen. Ist das nicht eine gute Nachricht? Wäre es nicht traumhaft schön, in einem Land mit einer vollkommenen Gesetzgebung leben zu können?

Dieses Vorrecht, so erzählt uns die Bibel im 1. Mosebuch, genossen die ersten Menschen Adam und Eva im Garten Eden. Sie lebten in vollkommener Harmonie mit Gott, dem Schöpfer, miteinander, mit den Tieren und der ganzen Schöpfung. Sie lebten in vollkommener Freiheit, weil sie genau das lebten, wozu sie geschaffen wurden.

Gott gab ihnen zwei wunderbare Gebote: 1. Seid fruchtbar und mehrt euch! 2. Regiert über die ganze Schöpfung! Tönt das nicht nach Freiheit?

Und dann gab Gott ihnen noch ein Verbot: Unter all den Tausenden von Bäumen mit wunderbaren Früchten, die ihr essen dürft, esst nicht von dem einen Baum der Erkenntnis von Gut und Böse.

Zwei Gebote und ein Verbot! Da brauchte man kein Jurastudium um sich im Dschungel der gesetzlichen Vorschriften zurecht finden zu können, wie es heute der Fall ist.

Man kann sogar sagen, dass das Verbot zum Essen von dem Baum der Erkenntnis darin bestand, Gesetze zu schaffen, welche Gut und Böse definieren. Dies war auch gar nicht nötig, weil der Mensch in völliger Harmonie mit Gott lebte, der nur gut ist.

Hier sehen wir eine weitere Charakteristika vom Gesetz: Gute Menschen, die in der Liebe leben, brauchen kein Gesetz. Sie erfüllen automatisch den Sinn des Gesetzes, weil es ihnen ein Herzensanliegen ist, dass es nicht nur ihnen selbst, sondern auch den Mitmenschen gut geht. Dagegen sind böse Menschen, die nur auf ihr eigenes Wohlergehen schauen, höchstens durch Androhung von Strafen zu motivieren, das Gesetz zu halten und sie sind erfinderisch im Wege finden, das Gesetz zu umgehen.

Zum Beispiel: Gäbe es nur rücksichtsvolle, auf das Wohl der andern bedachte Verkehrsteilnehmer, bräuchte es nur ein paar grundsätzliche Verkehrsregeln, damit jeder weiss, wie der Verkehr funktionieren kann, aber auf ganz viele Gesetze könnte verzichtet werden.

Mit Gesetzen lässt sich das Böse nicht aus der Welt schaffen. Man kann es höchstens durch Strafandrohungen und Strafen etwas eindämmen. Aber das Gesetz hat nicht die Fähigkeit, aus bösen Menschen gute zu machen. Auch die Strafen machen nicht aus bösen Menschen gute.

Dazu braucht es etwas anderes. Es braucht eine Veränderung im Innersten des Menschen, in seinem Geist.

Durch das Essen vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse wurde die Harmonie zwischen Mensch und Gott zerstört. Der Mensch hatte sich entschieden, in einer Welt zu leben, wo er Gutes und Böses erfahren kann. Dadurch hatte er sich von Gott los gesagt, weil er Gott nicht mehr traute, dass nur Gutes von ihm kam. Er unterstellte Gott, dass er ihm das Beste vorenthalten würde. Deshalb wollte er selber wie Gott werden.

Das tönt zwar nach Freiheit, selber bestimmen zu können, was Gut und was Böse ist. Doch in Wirklichkeit führt es in die Knechtschaft, in die Knechtschaft der Sünde.

Was ist Sünde? Sünde ist das Brechen des Gesetzes. Ein Verkehrssünder ist einer, der sich nicht an die Verkehrsregeln gehalten hat. In den Augen Gottes ist der ein Sünder, der sich nicht an seine Gesetze, an seine guten Verordnungen gehalten hat.

Wie wir bereits gesehen haben, erleben wir dann die grösste Freiheit, wenn wir in dem leben, wozu uns Gott geschaffen hat. Gott hat uns geschaffen, in Harmonie mit ihm, mit den Mitmenschen und der Schöpfung zu leben.

Sünde, das Übertreten seiner Verordnungen, stört immer diese Harmonie. Sünde führt deshalb nie in die Freiheit, sondern ist ein Freiheitsräuber.

Ein Beispiel ist das Rauchen. Die Werbung lockt mit Bildern von Freiheit und Selbstbestimmung, Mündigkeit. Doch viele Raucher mussten bald einmal feststellen, dass es gar nicht so einfach ist, mit dem Rauchen wieder auf zu hören, und sie in eine Abhängigkeit gerutscht sind.

Ein anderes Beispiel ist die sogenannte „Freie Liebe“. Das tönt nach Freiheit und Liebe. Nach beidem sehnen wir uns. Doch, was damit gemeint ist, würde man besser bezeichnen mit „Sex frei von Liebe“ oder „Sex ohne Liebe“ oder „Sex aus Begierde“. Sex ist etwas ganz Wunderbares. Und Gott hat es so eingerichtet, dass durch die sexuelle Vereinigung von einem Mann mit einer Frau eine Verbindung entsteht, die nicht gebrochen werden soll. Die „Freie Liebe“ ist Sex mit wechselnden Sexualpartnern, somit das Gegenteil wozu Sex geschaffen ist. Die Zwangsprostitution ist die wohl schlimmste Auswirkung von diesem „Sex aus Begierde“.

Sünde versklavt immer. Das Halten des vollkommenen Gesetzes Gottes führt in die Freiheit.

Nun, wenn wir ehrlich sind, dann sehen wir uns nun mit einem andern Problem konfrontiert: Wir können es nicht halten, jedenfalls nicht in dieser Volllkommenheit, wie Gott es erwartet. Und deshalb können wir auch die vollkommene Freiheit erleben, zu der Gott uns berufen hat.

Zum Beispiel, wenn uns jemand wütend gemacht hat, können wir uns beherrschen und bringen diese Person nicht gleich um. Aber wie leicht rutscht uns in solchen Situationen ein verachtendes Wort raus.

Jesus lehrt in der Bergpredigt in Matthäus 5,22, dass jeder der einem Mitmenschen als Narr betitelt dem höllischen Feuer verfallen sein wird.

Warum ist Jesus so hart? Warum so eine grosse Strafe nur für ein entwertendes Wort? Wenn wir entwertende Wörter gegenüber einen Mitmenschen aussprechen, dann sprechen wir diesem Menschen den Wert ab. Wir deklarieren ihn als wertlos. Wir drücken aus: „Wenn es Dich nicht mehr gäbe, dann wäre die Welt um nichts ärmer, oder es ginge ihr sogar besser.“ Das ist Mord im Herzen.

Und Gott schaut das Herz an. Für ihn ist ein Mord im Herzen genau so schlimm, wie ein äusserlich ausgeführter Mord.

Auch wir alle haben erfahren, wie entwertende Worte unsere Seele tief verletzen können. Es gibt ein sehr beengendes und verletzendes Gefühl in der Gegenwart von Menschen zu sein, die verächtlich über uns denken.

Wir haben ein Problem. Paulus beschreibt es im Römerbrief so:

Römer 7,19-20:„Denn ich tue nicht das Gute, das ich will, sondern das Böse, das ich nicht will, das verübe ich. Wenn ich aber das tue, was ich nicht will, so vollbringe nicht mehr ich es, sondern die Sünde, die in mir wohnt.“

Das ist Unfreiheit, wenn ich tun muss, was ich nicht tun will und nicht tun kann, was ich tun möchte.

Das ist die Macht der Sünde. Unter dieser Macht steht der Mensch seit dem Sündenfall von Adam und Eva. Die Bibel beschreibt diesen Zustand als den alten Menschen, die alte sündhafte Natur oder den fleischlichen Menschen.

Das Gesetz, das Gott gegeben hat, ist zwar gut und vollkommen. Aber es kann uns nicht aus dieser Macht der Sünde befreien. Es kann uns nur aufzeigen, dass wir einen Erlöser oder Befreier brauchen.

Und dieser Erlöser ist Jesus. Er ist nicht nur am Kreuz für uns gestorben, damit uns unsere Schuld genommen werden kann, weil er die Strafe dafür auf sich genommen hat. Durch sein vollbrachtes Werk am Kreuz haben wir die Möglichkeit bekommen, frei zu werden von der Macht der Sünde.

Durch den Glauben an das vollbrachte Werk am Kreuz stirbt unser alter Mensch, der unfähig ist, das Gesetz zu halten, mit Jesus am Kreuz und durch die Kraft des Heiligen Geistes auferstehen wir mit Jesus zu einem neuen Leben in einer neuen Natur, die nicht mehr sündigen kann. Wir sind im Geist wiedergeboren.

Dies kommt in der Taufe zum Ausdruck.

Paulus beschreibt dies in Römer 6,3-6:“Oder wißt ihr nicht, daß wir alle, die wir in Christus Jesus hinein getauft sind, in seinen Tod getauft sind? Wir sind also mit ihm begraben worden durch die Taufe in den Tod, damit, gleichwie Christus durch die Herrlichkeit des Vaters aus den Toten auferweckt worden ist, so auch wir in einem neuen Leben wandeln. Denn wenn wir mit ihm einsgemacht und ihm gleich geworden sind in seinem Tod, so werden wir ihm auch in der Auferstehung gleich sein; wir wissen ja dieses, daß unser alter Mensch mitgekreuzigt worden ist, damit der Leib der Sünde außer Wirksamkeit gesetzt sei, so daß wir der Sünde nicht mehr dienen; denn wer gestorben ist, der ist von der Sünde freigesprochen.“

Aber warum ist dieses neue Leben oft noch so wenig sichtbar im Leben von Christen?

Jakobus ist dieser Frage nachgegangen und hat eine gute Erklärung gefunden. Er schreibt in Jakobus 1,23-25:“Seid aber Täter des Wortes und nicht bloß Hörer, die sich selbst betrügen. Denn wer [nur] Hörer des Wortes ist und nicht Täter, der gleicht einem Mann, der sein natürliches Angesicht im Spiegel anschaut; er betrachtet sich und läuft davon und hat bald vergessen, wie er gestaltet war. Wer aber hineinschaut in das vollkommene Gesetz der Freiheit und darin bleibt, dieser [Mensch], der kein vergeßlicher Hörer, sondern ein wirklicher Täter ist, er wird glückselig sein in seinem Tun.“

Das vollkommene Gesetz der Freiheit ist das Evangelium, die gute Nachricht von dem, was Jesus am Kreuz für uns getan hat, dass wir durch den Glauben an ihn unsere Sünden vergeben worden sind und wir neue Kreaturen geworden sind.

Und dieses vollkommene Gesetz der Freiheit ist wie ein Spiegel, in dem wir sehen, wer wir im Geist sind. Wenn wir aber gleich wieder vergessen, wer wir im Geist sind, dann hat dieses vollkommene Gesetz der Freiheit keine Auswirkung auf unser Leben.

In vielen christlichen Gemeinden ging dieses vollkommene Gesetz der Freiheit vergessen, sodass es nicht einmal mehr am Sonntag gepredigt wird. Und wenn es noch gepredigt wird. So wird es oft am Sonntag gehört und am Montagmorgen ist es bereits wieder vergessen. Und deshalb kann dieses vollkommene Gesetz der Freiheit in solch vergesslichen Hörern keine Auswirkungen zeigen, die in Taten sichtbar werden.

Jakobus beschreibt in Jakobus 2,17 einen solchen Glauben als einen toten Glauben.

Persönlich bin ich zum Glauben gekommen, weil ich Christen begegnet bin, bei denen dieses Leben aus dem vollkommenen Gesetz der Freiheit sichtbar wurde. Sie strahlten Freiheit und Freude aus und lebten in tätiger Nächstenliebe.

Das Angesicht Gottes schauen

Können wir das Angesicht Gottes schauen? Heisst es nicht im Alten Testament, dass wer das Angesicht Gottes schaut, sterben muss?

Jesus sagt in Johannes 14, dass wer ihn gesehen hat, den Vater gesehen hat.

Joh. 14,8-9:“Philippus spricht zu ihm: Herr, zeige uns den Vater, so genügt es uns! Jesus spricht zu ihm: So lange Zeit bin ich bei euch, und du hast mich noch nicht erkannt, Philippus? Wer mich gesehen hat, der hat den Vater gesehen. Wie kannst du da sagen: Zeige uns den Vater?“

Wie konnte Jesus sagen, dass wer ihn gesehen hat, den Vater gesehen hat?

Im Fleisch hatten die Jünger nur Jesus gesehen, aber nicht den Vater. Aber sie haben den Charakter, den Geist von Jesus gesehen. Und der Charakter, der Geist von Jesus ist derselbe wie der Charakter und der Geist des Vaters. Im Geist ist Jesus mit dem Vater eins.

Jesus betet in Johannes 17,22:“Und ich habe die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast, ihnen gegeben, auf daß sie eins seien, gleichwie wir eins sind.“

In Offenbarung 1,16 beschreibt Johannes das Angesicht Jesu so:

und sein Angesicht leuchtete wie die Sonne in ihrer Kraft.“

Das Angesicht Jesu hat eine Ausstrahlung wie die Sonne. Es ist sein wunderbarer Charakter, sein wunderbarer Geist, der wie die Sonne strahlt.

Es ist nicht wichtig, Jesus nach dem Fleisch zu kennen, zu wissen wie dunkel sein Haar, wie lange sein Bart, wie seine Augenfarbe ist, etc.

Viel wichtiger ist es, Jesus im Geist zu kennen, seinen Charakter zu kennen.

Wir kennen den Charakter von Jesus durch all die wunderbaren Geschichten, die wir in den Evangelien finden.

In Gal. 5,22 beschreibt Paulus die Frucht des Geistes:

Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Selbstbeherrschung.“

Das ist die Frucht, die der Heilige Geist in uns wirken will. Das ist der Charakter und der Geist Gottes, der auch durch unser Leben ausstrahlen soll. Und zuallererst ist es eine Beschreibung von Gottes Geist.

Ich lade euch nun ein, Jesus durch diese wunderbare Beschreibung anzuschauen, respektive Euch durch sein wunderbares Wesen anstrahlen zu lassen, Euch von seinem wunderbaren Angesicht besonnen zu lassen.

Das Wesen Jesu, des Vaters und des Heiligen Geistes ist Liebe.

Johannes schreibt:

1. Joh 4,16:“Und wir haben die Liebe erkannt und geglaubt, die Gott zu uns hat. Gott ist Liebe, und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.“

Die Frucht des Geistes ist Liebe. Und was noch genannt wird sind Aspekte dieser Liebe.

Jesus ist im Geist ganz real hier und er schaut uns voller Liebe an.

Der erste Aspekt seiner Liebe ist die Freude. Jesus hat Freude an dir. Empfange im Glauben diese Freude. Öffne dein Herz für diese Tatsache. Jesus freut sich an dir, weil er dich liebt.


Vielleicht hast du Mühe, dies zu glauben, weil du auf dich schaust und dir Sünden und Versagen in den Sinn kommen. Und du denkst, das ist nicht möglich, dass Jesus mich liebt und sich an mir freut. Das kann nicht sein. Ich habe diese Liebe nicht verdient.

Ja, es stimmt, dass du diese Liebe nicht verdient hast. Niemand hat sie verdient. Man kann und muss sie nicht verdienen. Jesus liebt dich nicht aufgrund deines Verhaltens, sondern aufgrund seines Wesens. Er liebt dich und freut sich an dir aus dem einen Grund: Er ist Liebe und kann nicht anders, als dich zu lieben und sich an dir zu freuen, weil es sein Charakter, sein Wesen ist.


Jesus sagt in Matthäus 5,44-45:“Liebt eure Feinde, segnet, die euch fluchen, tut wohl denen, die euch hassen, und bittet für die, welche euch beleidigen und verfolgen, damit ihr Söhne eures Vaters im Himmel seid. Denn er läßt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und läßt es regnen über Gerechte und Ungerechte.“

Der zweite Aspekt seiner Liebe ist Friede. Das Angesicht Jesu strahlt Friede aus. Das ist kein Waffenstillstandsfriede. Das ist ein Friede, der aus einem versöhnten Herzen kommt.

Ob du versöhnt bist mit Gott, ist eine andere Frage. Aber er ist versöhnt mit dir. Da ist keine Anklage, kein Vorwurf. Aus seiner Sicht gibt es nichts Trennendes zwischen ihm und dir. Da ist völlige Annahme. Das Problem der Schuld ist bereits gelöst am Kreuz von Golgatha.

Gibt es irgendetwas, wofür dich dein Gewissen noch anklagt? Bekenne es, entscheide dich wo möglich zur Wiedergutmachung und nimm und ergreife die Vergebung im Glauben! Jesus hat dir bereits vergeben. Aber es ist an dir, die Vergebung im Glauben zu ergreifen, damit auch in deinem Herzen Frieden einkehren kann.

Lass dich von Jesus oder vom Vater umarmen, wie der verlorene Sohn in Lukas 15! Das ist ein wundervolles Bild vom Frieden. Öffne dein Herz für diesen Frieden! Es gibt nur einen Ort, wo du zur Ruhe kommen kannst. Das sind die liebenden Arme des Vaters und von Jesus.

Ein weiterer Aspekt ist Geduld oder Langmut. Mir gefällt das Wort Langmut besser auch wenn es in der heutigen Umgangssprache nicht mehr gebraucht wird. Jesus hat Mut und dieser Mut ist lang. Er hört nicht plötzlich auf. Er hat nicht heute Mut und morgen oder übermorgen nicht mehr. Jesus ist nicht himmelhoch jauchzend und zu Tode getrübt.

Die Ausstrahlung Jesu ist ermutigend und dies andauernd. Die Botschaft an dich lautet: Es kommt gut. Du schaffst es. Respektiv: Ich schaffe es in dir und durch dich.

Jesus weiss, dass die Veränderung deines Charakters Zeit braucht. Es ist für ihn kein Problem, wenn du in fünf Minuten noch nicht ganz in sein Bild verwandelt bist, auch nicht in einem Jahr, auch nicht in 10 Jahren und nach 50 Jahren immer noch nicht ganz.

Lass dich von Jesus ermutigen. Weise alle enttäuschten und entmutigenden Gedanken von dir. Vertraue Jesus, dass es immer besser kommt. Mut tut gut! Lass dich von Jesus ermutigen!

Ein weiterer Aspekt der Liebe ist Freundlichkeit. Alles in der Ausstrahlung Jesu sagt dir: Du bist mein Freund, meine Freundin!

Das ist weit mehr, als wenn wir einen offiziellen, formellen Brief „mit freundlichen Grüssen“ abschliessen. Das ist mehr als eine höfliche Floskel.

Das ist tiefe Freundschaft, die durch dick und dünn geht. Jesus ist der Freund, der mit uns bis ans Ende der Welt geht.

Matthäus 28,20:“Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Weltzeit! Amen.“

Ein weiterer Aspekt der Liebe Jesu ist: Güte. Die Austrahlung Jesu sagt dir: Ich meine es gut mit dir. Und zwar nur gut! Ausschliesslich gut!

Paulus schreibt in Römer 8,28: “Wir wissen aber, daß denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach dem Vorsatz berufen sind.“

Der nächste Aspekt der Liebe Jesu ist: Treue.

In Offenbarung 19,11 wird Jesus der Treue und Wahrhaftige genannt.

Und ich sah den Himmel geöffnet, und siehe, ein weißes Pferd, und der darauf saß, heißt »Der Treue und der Wahrhaftige«; und in Gerechtigkeit richtet und kämpft er.“

Die Ausstrahlung Jesu sagt dir: Ich bin treu. Ich stehe zu meinem Wort. Ich hafte an der Wahrheit. Und mein Wort ist die Wahrheit. Ich rede nicht heute so und morgen anders. Auf mein Wort ist hundert prozentig Verlass. Jedes Wort, das ich gesprochen habe wird sich erfüllen, früher oder später.

Und ein weiterer Aspekt der Liebe ist Sanftmut. Dieses Wort gefällt mir auch sehr. Es ist der Mut, sanft zu sein. Jesus sendet seine Jünger wie Lämmer unter die Wölfe.

Lukas 10,3: „Geht hin! Siehe, ich sende euch wie Lämmer mitten unter die Wölfe.“

Was braucht mehr Mut, als Löwe unter die Wölfe zu gehen oder als Lamm?

Jesus ist von Herzen sanftmütig.

Er sagt in Matth. 11,29:“Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen!“

Diese Sanftmut ist keine etwas feinere Form der Manipulation. Nein! Jesus ist von Herzen sanftmütig. Es hat auch nichts mit Feigheit zu tun. Sie spricht an, was angesprochen werden muss. Sanftmut ist kein feiges Ausweichen von Konflikten.

Jesus schaut dich sanftmütig an. Seine Botschaft an dich ist: Ich werde dir sagen, was nötig ist, um dir weiter zu helfen. Aber, ich werde es auf eine sanfte Art und Weise tun.

Und der letzte Aspekt der Liebe ist Selbstbeherrschung. Es wird auch das Wort Enthaltsamkeit und Keuschheit gebraucht.

Jesus kann sich selbst beherrschen. Er wird nie dich anschreien, weil ihm die Nerven durch gehen. Er wird nie im Affekt gegen dich handeln. Und er wird dich nie gebrauchen, um seine Triebe und seine Bedürfnisse zu befriedigen. Dies ist die wunderbare Bedeutung des Begriffs Keuschheit. Die Liebe Jesu ist völlig selbstlos. Es geht ihm nur um dein Wohlergehen.

Der keusche Blick Jesu sagt dir: Ich liebe dich. Aber ich begehre dich nicht. Ich brauche dich nicht. Es geht mir einzig und allein darum, dass es dir gut geht. Das einzige, was ich mir von dir wünsche ist, dass du meine Liebe annimmst, dass meine Liebe dich in mein Bild verwandelt und du so meine Liebe an deine Nächsten weitergeben kannst.