Ich darf euch heute den besten Spiegel der Welt präsentieren. Einmal ist er der beste, weil er die Wirklichkeit absolut perfekt widerspiegelt.
Und zum andern sehen wir in keinem Spiegel so gut aus, wie in diesem.
Dieser Spiegel ist das Wort Gottes.
In einem normalen Spiegel sehen wir einfach unser äusseres Erscheinungsbild, unseren Körper. Natürlich schimmert durch diesen auch etwas vom inneren Menschen durch.
Aber im Wort Gottes können wir sehen, wie wir im Geist aussehen. Dabei ist es bedeutungsvoll zu wissen, dass wir im Kern geistliche Wesen sind. Wir sind Geist und haben eine Seele und einen Körper.
Paulus vergleicht seinen Körper mit einem Zelt, in dem er lebt.
2. Kor. 5,2:“Denn in diesem Zelt seufzen wir vor Sehnsucht danach, mit unserer Behausung, die vom Himmel ist, überkleidet zu werden.“
Jakobus vergleicht in Jakobus 1,22-23 einen Christ, welcher das Wort Gottes nur hört, aber nicht tut mit einem Mann, der sein natürliches Angesicht im Spiegel ansieht, wegläuft und bald vergessen hat, wie er ausgesehen hat.
Jak. 1,22-23:“Seid aber Täter des Wortes und nicht bloß Hörer, die sich selbst betrügen. Denn wer [nur] Hörer des Wortes ist und nicht Täter, der gleicht einem Mann, der sein natürliches Angesicht im Spiegel anschaut.“
Nun wollen wir mal schauen, wie unser Geist im Spiegel des Wortes Gottes aussieht.
In Jakobus 1,17 lesen wir, dass jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk von oben herab, dem Vater der Lichter kommt.
Wenn der himmlische Vater etwas macht, dann ist es immer gut und vollkommen.
In Vers 18 fährt Jakobus dann weiter:“Nach seinem Willen hat er uns gezeugt durch das Wort der Wahrheit, damit wir gleichsam Erstlinge seiner Schöpfung seien.“
Wir sind durch den göttlichen Samen, das Wort Gottes gezeugt. In jedem Samen stecken alle Informationen für das Wesen, welches durch diesen Samen entstehen wird. In jedem Samen von einem Apfel steckt ein neuer Apfelbaum. Wir wissen auch, dass wenn ein natürlicher Mensch gezeugt wird, das heisst, der männliche Samen mit der weiblichen Eizelle zusammenkommt, schon fest gelegt ist, wie der neu entstandene Mensch werden wird, welche Grösse, welche Haarfarbe, welche Augenfarbe, welche Begabungen er bekommen wird. Alles ist da. Es muss nur noch wachsen.
Unser geistlicher Mensch wird durch Gott selbst durch sein Wort, seinen Samen gezeugt. Wir sind echte, gezeugte Kinder Gottes im Geist. Das heisst, dass wir die gleiche DNA haben wie er.
Wir sind in unserem Geist „ganz de Papä“. Auch Jesus war „ganz de Papä“. Er konnte von sich sagen: Wer mich sieht, der sieht den Vater.
Johannes 14,9:“Jesus spricht zu ihm: So lange Zeit bin ich bei euch, und du hast mich noch nicht erkannt, Philippus? Wer mich gesehen hat, der hat den Vater gesehen. Wie kannst du da sagen: Zeige uns den Vater?“
Im Geist sind wir eine vollkommen neue Schöpfung. Und wir sind vollkommen wie der Vater vollkommen ist, weil wir seine Kinder sind.
Wenn die Beschreibung der Liebe im Hohelied der Liebe eine Beschreibung des Charakters des Vaters und von Jesus ist, dann ist sie auch eine Beschreibung unseres Charakters.
1. Kor. 13,4-7: „Die Liebe ist langmütig und gütig, die Liebe beneidet nicht, die Liebe prahlt nicht, sie bläht sich nicht auf; sie ist nicht unanständig, sie sucht nicht das Ihre, sie läßt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu; sie freut sich nicht an der Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit; sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie erduldet alles.“
Ebenso verhält es sich mit der Frucht des Geistes in Galater 5,22: „Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Selbstbeherrschung.“
Und es verhält sich so mit allen andern Charaktereigenschaften Gottes.
Nun stellt sich aber die Frage: Wenn das stimmt, weshalb ist dies nicht sichtbarer im Leben von vielen Christen?
Hier ist es wichtig zu verstehen, dass wir zwar im Geist eine vollkommene neue Schöpfung sind, aber das bedeutet nicht, dass unser Herz, unsere Seele und unser Leib bereits von diesem neuen Leben durchdrungen sind.
Darum schreibt Jakobus in Vers 21:“Darum legt ab allen Schmutz und allen Rest von Bosheit und nehmt mit Sanftmut das euch eingepflanzte Wort auf, das die Kraft hat, eure Seelen zu erretten.“
Ja, sind wir denn nicht schon errettet. Weshalb müssen dann unsere Seelen noch errettet werden? Unser Geist ist errettet, aber unser Seelenleben ist deshalb noch nicht völlig neu geworden. Unsere Seele muss noch von der Errettung erfasst werden.
Wir können unsere Seelen nicht selber retten. Aber das Wort Gottes, das in unseren Geist gepflanzt ist, hat die Kraft, unsere Seelen zu erretten.
Was unsere Aufgabe jedoch ist, ist das Ablegen von Schmutz und allen Rest von Bosheit.
Wenn wir uns mit einer Kaffeemaschine (alte italienische Expressomaschine) vergleichen, dann ist der untere Teil der Geist. Dieser Teil wird mit klarem Wasser gefüllt. Der mittlere Teil, der mit Kaffee gefüllt wird, ist das Herz. Und der obere Teil ist die Seele und der Leib.
Wenn im mittleren Teil nur sauberer Kaffee reingefüllt ist, dann gibt es einen guten Kaffee. Wenn aber im mittleren Teil nicht nur guter Kaffee drin ist, sondern noch ein wenig Kot, Erbrochenes und faule Eier, etc., dann weiss ich nicht, wer diesen Kaffee noch trinken möchte,
Aber genau solchen Kaffee servieren wir unseren lieben Mitmenschen, wenn wir unsere Herzen nicht gereinigt haben.
Können wir denn unser Herz reinigen?
In Phil. 2,12-13 schreibt Paulus: „Verwirklicht eure Rettung mit Furcht und Zittern; denn Gott ist es, der sowohl das Wollen als auch das Vollbringen wirkt nach seinem Wohlgefallen.“
Die Reinigung des Herzens ist ein Zusammenwirken mit Gott. Es ist wichtig, dass wir ernsthaft danach verlangen. Denn Gott wird uns nicht von Schmutz reinigen, den wir gar nicht los werden wollen. Aber unsere Willenskraft reicht nicht. Da braucht es Gott der uns das Wollen und das Vollbringen schenkt.
Das Hören des Wortes Gottes allein nützt noch nichts. Es muss in unserem Leben sichtbar werden. Und das wird es, wenn wir es in die Tat umsetzen.
Dabei spielt das Schauen eine wichtige Rolle. Erst wenn wir sehen und verstehen, was wir als neue Schöpfung im Geist sind, werden wir auch als neue Schöpfung handeln können.
So funktioniert es auch mit materiellen Dingen. Ich kann zum Beispiel mein Smartphone nur in diesem Mass gebrauchen, wie ich sehe und verstehe, was es alles kann.
Wissenschaftler haben heraus gefunden, dass unser Herz nicht nur eine Pumpe ist, sondern Neutronen wie das Gehirn hat und in Bildern denken kann.
Jesus hat in seiner Verkündigung viele Bilder und Gleichnisse gebraucht, welche das Herz berühren.
Zum Beispiel in Matthäus 6,26, als er über das Nichtsorgen spricht, fordert er die Zuhörer auf:“Seht die Vögel des Himmels an: Sie säen nicht und ernten nicht, sie sammeln auch nicht in die Scheunen, und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. Seid ihr nicht viel mehr wert als sie?“
Ein Mann hatte, obwohl er bereits jahrelang Vollzeiter bei JmeM war, immer wieder starke Depressionen mit intensiven Selbstmordgedanken. All sein Kämpfen dagegen konnte ihm nicht weiter helfen. Da hatte seine Frau ein Lied von Gott für ihn empfangen. Es hiess: I’m a conquerer. I’m victorious, I’m reigning with Jesus. I’m sitting in heavenly places with him, with him. For the kingdom of God is within me, I know no defeat, only victory. For the kingdom of God is within me, I know no defeat, only forth and strength.
Übersetzt: Ich bin ein Überwinder. Ich bin siegreich. Ich regiere mit Jesus. Ich sitze an himmlischen Örtern mit ihm (Jesus). Weil das Reich Gottes in mir ist, kenne ich keine Niederlage, nur Sieg. Weil das Reich Gottes in mir ist, kenne ich keine Niederlage, nur Stärke und Kraft.
Zuerst sagte er zu seiner Frau: Das Lied kann ich nicht singen. Ich käme mir vor wie ein Lügner; denn ich erlebe das absolute Gegenteil. Doch dann konnte die Frau ihn überzeugen, das Lied trotzdem zu singen. Und je länger und mehr er es sang, desto mehr wurde es Realität in seinem Leben bis er schliesslich ganz frei wurde von seinen Depressionen und Selbstmordgedanken.
Was geschah? Er schaute zuerst in die falsche Richtung, nämlich auf seine Depressionen und Selbstmordgedanken und sagte sich: Diese muss ich loswerden. Das Lied jedoch half ihm, auf das zu schauen, was er in Christus war, auf die Wahrheit des Wortes Gottes. Und das Schauen auf diese Wahrheit veränderte ihn.
Unsere Gefühle, Erfahrungen, seelischen und körperlichen Defizite sind zwar real. Aber sie sind nicht die Wahrheit. Es sei denn, dass sie mit dem Wort Gottes übereinstimmen. Die Wahrheit ist das Wort Gottes. Und wenn unsere Gefühle und Erfahrungen etwas anderes sagen, dann lügen sie.
Viele Christen sagen von sich: Ich bin ein begnadigter Sünder. Und sie glauben, dass es normal ist und sogar Gottes Wille, dass sie weiterhin sündigen. Sie glauben, dass das Evangelium nur darin besteht, dass Jesus ihre Sünden vergeben hat und sie deshalb eines Tages in den Himmel kommen werden.
Das ist aber nur das halbe Evangelium. Jesus ist nicht nur am Kreuz für uns gestorben, um uns die Sünden vergeben zu können, sondern um uns von der Macht der Sünde und allen Krankheiten zu befreien.
1. Johannes 3,9:“Jeder, der aus Gott geboren ist, tut nicht Sünde; denn Sein Same bleibt in ihm, und er kann nicht sündigen, weil er aus Gott geboren ist.“
Es gäbe noch viel zu sagen zum Thema Gesundheit. Mehr dazu vielleicht ein nächstes Mal. Nur ganz ganz kurz: Unser Geist ist durch die Wiedergeburt vollkommen gesund. Und je mehr unsere Seele vom Geist durchdrungen wird, umso gesünder wird sie. Und je gesünder sie ist, desto grösseren gesundmachenden Einfluss übt sie auf den Körper aus. Das Gegenteil ist natürlich auch der Fall, je kränker die Seele ist, desto grösser ist der krankmachende Einfluss auf den Körper.
Zum Schluss möchte ich nochmals betonen, wie wichtig es ist, dass wir auf den neuen Menschen im Geist schauen, zu dem wir geworden ist, weil wir an das vollbrachte Werk Jesu am Kreuz glauben. Wenn wir in unserer Seele noch Dinge erkennen, die nicht dem neuen Menschen entsprechen, dann dürfen wir dies Jesus als Sünde bekennen und Jesus danken, dass wir einen erneuerten Geist haben, der nicht sündigen. Alle Selbstanklage und alle Versuche, uns selber zu verändern helfen uns nicht weiter. Das neue Leben bricht nur durch, wenn wir im Glauben auf das vollbrachte Werk am Kreuz schauen und sehen, wer wir in Christus wirklich sind.