Fundamentlalist ist zu einem Schimpfwort geworden. Warum eigentlich? Ist dies das Markenzeichen unserer sogenannt toleranten Gesellschaft geworden, dass man zwar alles glauben kann, aber keine feste Überzeugung haben und vor allem nicht danach leben darf, woran man angibt, zu glauben?
Könnte es sein, dass nicht die Fundamentalisten die grösste Gefahr für unsere Gesellschaft sind, sondern diejenigen, die handeln, ohne sich Rechenschaft zu geben, auf welchem Glaubensfundament sie handeln? Jeglichem Handeln liegt ein Glaubensfundament zugrunde. Aber nicht jeder ist sich bewusst, auf welchem Glaubensfundament er sein Handeln und damit sein Leben aufbaut.
Jeder Architekt und jeder Baumeister weiss, wie wichtig ein solides Fundament für den Bau eines stabilen Hauses ist. Wenn das Fundament für den Hausbau schon so wichtig ist. Wieviel wichtiger ist es dann für unser ganzes Leben!
Jesus meinte zu diesem Thema, dass wer seine Rede hört und tut, einem Mann gleicht, der sein Haus auf einen Felsen baute. Und als der Sturm kam, blieb es stehen. Wer jedoch seine Rede nicht hört und tut, der gleicht einem Mann, der sein Haus auf Sand baute. Und als der Sturm kam, fiel es zusammen. (Matthäus 7,24-27)
Ich bin ein Fundamentalist und bau lieber nicht zuviel Mist.
Ich bin ein Fundamentalist und bau lieber ein Haus als ein Luftschloss.
Ich weiss, was ich glaube, ich weiss, worauf ich baue.
Ich weiss, was ich glaube, ich bau auf die Realität.
Natürlich ist nicht jedes Fundament gut. Und deshalb ist auch nicht jeder Fundamentalismus gut. Es ist ganz entscheidend, auf welchem Glaubensfundament wir unser Leben aufbauen. Fundamentalismus ist deshalb auch nicht immer schlecht oder immer gut. Es kommt darauf an, was das Glaubensfundament ist.
Viele ziehen den Schluss, dass weil islamische Fundamentalisten Terrorakte verüben, deshalb auch jeder christliche Fundamentalismus schlecht sein muss. Dabei übersehen sie, dass das Fundament ein total anderes ist. Es gibt zwar Punkte, wo der Koran mit der Bibel übereinstimmt, so zum Beispiel die sogenannte «goldene Regel», die wir auch in andern Religionen finden. Sie lautet: «Alles, was du nicht willst, das dir die Menschen tun, das tu ihnen auch nicht.» Jesus hat sie positiv formuliert: «Alles, was du willst, das dir die Menschen tun, das tu ihnen.» Dann gibt es aber auch viele Stellen im Koran, die aufrufen, Andersgläubige schlecht zu behandeln und zu töten. Das Neue Testament jedoch fordert die Christen auf, ihren Glauben mit Worten zu bezeugen, das heisst, einfach zu sagen, was sie glauben und was sie mit Gott erlebt haben und gegen alle Menschen gütig zu sein. Leider haben viele sogenannte Christen im Laufe der Geschichte ihr Glaubensfundament nicht verstanden und haben versucht mit psychischer und physischer Gewalt den Glauben auszubreiten. Diese haben nicht auf dem Fundament gelebt, das Jesus gelegt hatte. Sie waren leider keine Fundamentalisten.
Dann möchte ich zu diesem Thema noch ein Liedchen singen.
Es gibt Leute, die behaupten resolut und absolut,
dass es keine absolute Wahrheit gibt.
Und finden dies ist der Hit.
Doch wer die Wahrheit verlässt,
der wird bald entdecken, dass er nicht mehr steht.
Dazu möchte ich einfach noch darauf hinweisen, dass auch die Behauptung, dass es keine absolute Wahrheit gibt, ein Glaubensfundament ist.
Dazu noch ein Liedchen, dann Schluss für heute.
Nichts ist so leer und nichtssagend
wie das Wort religionsneutral,
weil es nicht berücksichtigt,
dass jedes Handeln auf einem Glauben beruht.